Gelbe Giftwolke

20 Verletzte bei Chemieunfall in Pinsdorf

Oberösterreich
14.04.2010 09:49
20 Verletzte - drei Arbeiter und 17 Feuerwehrleute - das ist die erste Bilanz eines Chemieunfalls am Dienstagabend bei einem Entsorgungsbetrieb in Pinsdorf. Fünf Tonnen Brom aus Medikamentenabfällen hatten chemisch reagiert. Die Opfer erlitten Reizungen der Atemwege und der Haut.

Aus bisher noch ungeklärter Ursache hatten in der Abfallentsorgungshalle der Firma Höller (vormals Vorwagner) in Pinsdorf etwa fünf Tonnen Brom reagiert: Die Giftabfälle gingen buchstäblich in Rauch auf, eine große gelbe Wolke trat aus der Halle aus.

Atemschutz notwendig
Sieben Feuerwehren rückten aus, um die giftigen Bromdämpfe mit Hilfe von Wasser niederzuhalten. 110 Feuerwehrleute und 25 Sanitäter waren vor Ort. Einsatzleiter Johann Briganser erklärte: "Wir hatten Schutzstufe drei, meine Leute arbeiteten mit Atemschutzanzügen."

Einlieferung in Lungenfachabteilungen
Dennoch gab es laut Rotem Kreuz 20 Verletzte. Die drei Arbeiter und 17 Feuerwehrleute wurden mit Reizungen der Haut und der Atemwege sowie Übelkeit in die Spitäler Vöcklabruck, Linz und Salzburg zur Abklärung auf die Lungenfachabteilungen gebracht.

Die Anrainer in der unmittelbar betroffenen Pinsdorfer Ortschaft Wiesen wurden von den Behörden aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen vorübergehend nicht zu verlassen.

Abfall zur Vernichtung gedacht
Die Abfälle hätten demnächst zur Verbrennung nach Wien gebracht werden sollen, berichtete Bezirksfeuerwehrkommandant Robert Benda. Die Bromabfälle wurden von der Feuerwehr in abgedichtete Fässer mit Wasser gefüllt, um die Reaktion zu beenden.

Am Mittwochvormittag waren laut Benda die meisten der Verletzten bereits wieder zu Hause, der Rest sollte im Laufe des Tages folgen.

von Christoph Gantner ("OÖ Krone") und ooe.krone.at

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