„Gute Nachrichten“

Hilfe als Tauschgeschäft

Ombudsfrau
29.06.2019 07:00

„Zeit statt Geld“, so lautet das Motto des Projekts „Zeitpolster“. Menschen helfen dabei anderen Menschen, häufig Senioren. Und „sparen“ so ein gewisses Maß an Stunden an, das sie später selbst einlösen können, wenn sie einmal Hilfe benötigen sollten.

Das Motto des Netzwerks ist einfach erklärt: „Heute helfe ich, morgen wird mir geholfen“. Einkaufen gehen, jemanden zum Arzt oder zum Friedhof begleiten, kleinere Reparaturen, Vorhänge waschen, Rasen mähen oder Kindern vorlesen sind klassische Hilfestellungen. Die Initiative „Zeitpolster“ ist ein Mehr-Generationenmodell, kommt ursprünglich aus Japan und wird seit fünf Jahren auch in der Schweiz erfolgreich umgesetzt. Der Unterschied zum Ehrenamt ist, dass man selber auch einmal Hilfe bekommt. „Wir sehen uns als ergänzendes Angebot zu professionellen Hilfestellungen“, so Sabine Gruber, Regionalkoordinatorin von Zeitpolster Wien.

Die meisten Helfer sind schon pensioniert oder kurz davor, „es ist interessant für Menschen die sagen, ich bin noch fit, möchte Sinnvolles tun, und bekomme auch einen Zeitpolster, falls ich mal Unterstützung benötige“, erklärt Gruber weiter. Helfer sind während der Tätigkeit haftpflicht- und unfallversichert. Melden können sich Menschen mit einwandfreiem Leumund, eine Pflegeausbildung ist nicht erforderlich, da es sich um Alltagstätigkeiten handelt. Neben Wien wird derzeit auch ein „Zeitpolster“-Angebot für Nieder- und Oberösterreich, Vorarlberg sowie für Kärnten aufgebaut.

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