Erfolgreiche Bilanz

Steirische Innovation hebt Trennmoral beim Müll

Steiermark
28.06.2019 05:50

Mülltonnen, die Bescheid geben, wenn sie voll sind; Straßenabschnitte, die Glatteis rechtzeitig ankündigen; eine Benachrichtigung für jeden Haushalt, wie gut er den Abfall trennt. In zwei steirischen Gemeinden ist das keine Zukunftsmusik mehr, sondern Realität. Die Pilotprojekte sollen schon bald weiter ausgerollt werden.

„Jetzt wird bei mir auch noch der Müll kontrolliert!“ Natürlich war am Anfang Skepsis vorhanden, als im Vorjahr in Testregionen in Feldkirchen und Riegersburg erstmals der Wertstoffscanner im Müllauto zum Einsatz kam. Er erkennt in Sekundenbruchteile den Inhalt jedes entleerten Kübels und identifziert Fehlwürfe.

Lag die Fehlwurfquote im Restmüll zuerst bei 52%, sank sie bald deutlich - auf bis zu 14%! Die Haushalte erhalten per SMS oder App eine Rückmeldung über ihre Abfall-Bilanz. „Jetzt zeigen mir Bürger stolz, wie gut sie trennen“, sagt Riegersburgs Bürgermeister Manfred Reisenhofer. Auch in Feldkirchen nehmen es die Bewohner laut Gemeindechef Erich Gosch „sportlich“.

Neben dem Scanner setzt die Firma Saubermacher auch Sensoren in Mülltonnen ein. Sie messen den Füllstand und warnen vor stark steigenden Temperaturen; gerade Batterien sorgen ja für erhöhte Brandgefahr.

GPS in den Fahrzeugen schützt vor Klagen
In Riegersburg testet auch die Energie Steiermark: Alle Straßendienstfahrzeuge sind mit GPS ausgestattet, alle Fahrten genau nachvollziehbar. Das schafft Rechtssicherheit: Vor einigen Jahren wurde die Gemeinde nach einem Unfall verklagt und verlor den Prozess. „Wir konnten nicht nachweisen, dass geräumt wurde“, so Reisenhofer.

Zudem sind an 13 neuralgischen Straßenstellen im großen Gemeindegebiet Sensoren verbaut, die vor drohendem Glatteis warnen. Wegen der hügeligen Landschaft beträgt der Temperaturunterschied in der Gemeinde bis zu 7 Grad! Bisher musste von November bis März jeden Tag in der Früh ein Mitarbeiter stundenlang kontrollieren. Kommunen sollen sich je nach Größe 20.000 bis 100.000 Euro pro Winter ersparen.

In Feldkirchen machen zudem Spezialsensoren Grad und Dauer der Straßenbeleuchtung effizienter.

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