Hochbeinig flach

Kia XCeed: Korea-Crossover für den Stadt-Dschungel

Motor
30.06.2019 13:00

Kia macht sein Ceed-Quartett komplett. Nach Fünftürer, Kombi und Kombi-Coupé (Shooting Break) kommt jetzt der XCeed. Er setzt auf die neue Gattung der „Crossover“. Eine Mixtur zwischen normaler Schrägheck-Limousine mit sportlichen Coupé-Ambitionen und einem klassischen, höher gebauten SUV.

(Bild: kmm)

Nix da mit einem lupenreinen SUV in der Ceed-Familie. Kia folgt mit seinem neuen XCeed dem aktuellen Trend, die stets recht klobigen SUVs hinten abzuschrägen und sie so mit einer Coupé-Anmutung auf die Straße zu schicken. Vorreiter derartiger Crossover (englisch für „überkreuzen“) sind zum Beispiel der VW T-Roc, der Mazda CX-30 oder auch der Ford Focus Active. Kein Grund zur Sorge für die SUV-Jünger unter den Kia-Kunden: Die Koreaner spendierten auch dem Neuling die so begehrte höhere Bodenfreiheit mit erhabener Sitzposition, allerdings als eine Art Mittelweg zwischen Limousine und Stadtindianer.

Eine durchaus gelungene Operation der Designer, deren Ergebnis jetzt in der Frankfurter Kia-Firmenzentrale von allen Hüllen befreit wurde. Natürlich ist der mit dem „X“ ein direkter Verwandter des bekannten Ceed, der sich in der Golf-Klasse seit etwas mehr als einem Jahr einen guten Namen gemacht hat. Der Neue ist 4,2 Zentimeter höher gesetzt als die Limousine und rundum mit allerlei Attributen versehen, die aus Sicht vieler SUV-Eigner ein solches Auto nun mal haben sollte. Im Falle des XCeed sind das zum Beispiel eine dunkle Kunststoff-Beplankung um die Radhäuser, ein ebenso verzierter Türschweller und zudem ein Element nach der Art eines Unterfahrschutzes am Heck. All das zusätzliche Rundum macht den XCeed ein paar Zentimeter länger. Ein Hauch von optischem Geländewagen-Feeling also, auch wenn sich dieser Kia nicht zuletzt wegen des fehlenden Allradantriebs wohl kaum abseits fester Straßen bewegen dürfte.

Der zweite Teil der Design-Züchtung startet dann im Bereich der dritten Dachsäule. Von hier an geht‘s bergab mit der Dachlinie. Das Heckfenster ist nicht steil wie bei einem SUV, sondern ganz schön schräg. So wird aus dem braven Ceed eine Art Coupé-Limousine mit knuffigem Hinterteil und eben dem Statement des Erhabenen dank hochgelupftem Fahrwerk, das ihn mit 18,4 Zentimeter Bodenfreiheit über den Asphalt schweben lässt.

Um den „X“ schon von Weitem erkennbar zu machen, veränderten die Gestalter den ansonsten typischen Ceed-Gesichtsausdruck durch einen größeren unteren Lufteinlass. Er harmoniert mit dem etwas schmaler ausgelegten, ebenfalls veränderten Grill, der die „Tigernase“ der anderen Modelle dezenter interpretiert. Neu sind auch die Scheinwerfer. „Nur die beiden Vordertüren wurden unverändert vom Grundmodell übernommen“, betont Europa-Chef Emilio Herrera und meint damit die sichtbaren Bauteile des X-Ceed. Denn unterm Blech hat der Neue natürlich jede Menge an Familien-Erbgut mitgebracht.

Das gilt auch für die Innenarchitektur, in der sich erfahrene Ceed-Fahrer sofort zu Hause fühlen. Ein Detail allerdings ist neu: Der XCeed darf sich als erstes Kia-Modell überhaupt mit einem volldigitalen Kombiinstrument schmücken. Es verfügt über einen 12,3 Zoll großen, hochauflösenden Monitor mit gestochen scharfer Grafik. Der Fahrer kann sich nach eigenem Geschmack wesentliche Details ins Blickfeld holen. Je nach gewählter Ausstattung ist das neue „Mäusekino“ sogar serienmäßig an Bord.

Das Passagierabteil bestätigt bei der ersten Sitzprobe seine in dieser Klasse so wichtige Alltagstauglichkeit. Bein- und Kniefreiheit der Hinterbänkler verdienen ebenso Lob wie das Fassungsvermögen des Raums. Beim Wohlfühlfaktor kommt dann wieder die gegenüber der Limousine größere Höhe ins Spiel. Die Einsteiger auf allen Plätze freuen sich über die 4,2 Zentimeter, die sie sich weniger weit tief in den Sitz fallen lassen müssen. Sicher bieten „echte“ SUVs da noch mehr, der XCeed liegt aber zielgenau in der Mitte des Möglichen.

Das Motorenangebot entspricht dann wieder weitgehend den Schwestermodellen. Künftige Kunden können unter drei Benzinern und zwei Dieseln wählen. Am verlockendsten ist sicher die stärkste Variante, die mit dem 204 PS starken 1,6-Liter-Turbobenziner die Spitze des Ceed-Eisbergs bildet. Eher vernunftbetonte Kunden werden sich wohl auf die im 140-PS-Bereich offerierten Modelle stürzen. Dann bleibt noch Geld übrig, um sich aus dem großen Angebot an elektronischen Helfern zu bedienen. Hier bietet Kia nahezu alle Assistenten, die derzeit zu haben sind. Auch die Vernetzung mit der digitalen Außenwelt wurde für den XCeed ausgeweitet, der als eines der ersten Modelle den Kia-eigenen Online-Dienst „UVO Connect“ nutzen darf. Er kann auch mit dem Smartphone verknüpft werden.

Im nächsten Jahr soll der Ceed dann auch im elektrischen Zeitalter ankommen. Dann erscheint ein sogenannter „Mildhybrid“, dessen E-Motor den Benziner unterstützt, aber nur für ein paar Hundert Meter rein elektrischen Vortrieb sorgen kann. Wer gut 50 Kilometer weit stromern will, kann dann auf den ebenfalls für Anfang 2020 avisierten Plug-In-Hybrid umsteigen.

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(Bild: kmm)



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