„Sub Auspiciis“

Zwei Frauen schreiben an der TU Graz Geschichte

Steiermark
27.06.2019 18:10

Vier herausragende Absolventen der Technischen Universität Graz sind am Donnerstag „sub auspiciis praesidentis rei publicae“ promoviert worden. Mit Anna Eibel und Maria Eichlseder haben zugleich die ersten beiden Frauen an der TU Graz den goldenen Ehrenring der Republik aus der Hand von Bundespräsident Alexander Van der Bellen erhalten. Weitere Ehrenringe gingen an Peter Peßl und Robert Triebl.

Voraussetzungen zur Erlangung einer „Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae“ sind sehr guter Erfolg in sämtlichen Klassen der Oberstufe, die Matura mit Auszeichnung und ein Studienabschluss, in dem alle Teile der Diplom- bzw. Bachelor- und Masterprüfungen sowie das Rigorosum mit „Sehr gut“ abgeschlossen wurden. Dazu kommen bestmögliche Beurteilungen der Diplom- bzw. Masterarbeit und Dissertation - und das alles bei einer „im Durchschnitt“ normalen Studiendauer.

In Österreich wurde im Jahr 1952 mittels Bundesgesetz die Promotion sub auspiciis praesidentis rei publicae eingeführt, um exzellente Studierende zu ehren. Genau 100 Jahre nachdem erstmals Frauen an den Technischen Hochschulen zum Studium zugelassen wurden, gibt es nun auch an der Grazer TU die ersten beiden Technikerinnen, die in Anwesenheit des Bundespräsidenten promoviert wurden. Es sind dies die Chemikerin Anna Eibel und die aus der Obersteiermark gebürtige Informatikerin Maria Eichlseder.

Anna Eibl (geboren 1993 in Fürstenfeld) studierte Chemie an der TU Graz und absolvierte parallel dazu ein Masterstudium in Advanced Materials Science. Für Ihre Masterarbeit erhielt sie einen Staatspreis, beim Lindauer Nobelpreisträgertreffen war sie bereits als „Young Scientist“ eingeladen. In ihrer Dissertation vereinte sie mehr als ein Dutzend Publikationen zur Photoinitiator-Forschung. Konkret ging es um die Aushärtung von Zahnfüllungen mit blauem LED-Licht mit besseren mechanischen Ergebnissen in kürzerer Zeit. Photoinitiatoren sind Moleküle, die den entsprechenden Polymerisationsprozess starten.

Wenn Nachrichten digital übertragen werden, sollte sichergestellt sein, dass sie unterwegs nicht unbefugt gelesen oder verändert werden. Maria Eichlseder kümmert sich am Institut für Angewandte Informationsverarbeitung und Kommunikationstechnologie (IAIK) darum, ob kryptografische Verschlüsselungsmechanismen tatsächlich halten, was sie versprechen. Die 31-Jährige hat für ihre Dissertation ebenfalls bereits einen Staatspreis erhalten, sowie jüngst den Förderpreis des Forum Technik und Gesellschaft. Zum Ausgleich lernte die in Steyr und in Bayern aufgewachsene Informatikerin Arabisch, Chinesisch und Russisch.

Auch bei Peter Peßl (geboren 1987 in Graz) steht die digitale Sicherheit (Cyber-Security) im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Konkret interessieren ihn bei den Sicherheitslücken bei Verschlüsselungsmethoden vor allem die sogenannten Seitenkanalattacken. Seit 2014 war Peßl Universitätsassistent am IAIK, wo er aktuell als Post-Doc tätig ist. Seine Freizeit verbringt er in den Bergen: „Im Sommer raufgehen und im Winter schnell runterfahren“, wie Peßl im Vorfeld der feierlichen Promotion schilderte.

Robert Triebl (geboren 1989 in Graz) studierte Technische Physik und verfasste seine Dissertation über Effekte der Quantenmechanik am Institut für Theoretische Physik - Computional Physics. Auch ihm ist Sport der wichtigste Ausgleich zur wissenschaftlichen Arbeit: Beim Sprint-Triathlon erprobt er sich immer wieder in seinen liebsten Sportarten Laufen, Radfahren und Schwimmen.

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