Hotline eingerichtet

Jetzt purzeln im ganzen Land die Hitzerekorde

Österreich
27.06.2019 12:08

Die Hitze hat Östereich weiterhin fest im Griff: Der Mittwoch brachte an 26 Messstationen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik den heißesten Tag der jeweiligen Messgeschichte, auch am Donnerstag könnten einige Rekorde purzeln. Extreme Temperaturen werden für kommenden Montag erwartet - bis zu 39 Grad sind möglich! Für die nächsten Tage erwarten die Experten zudem Österreich-Rekorde bei der Anzahl der Hitzetage. Eine Hitze-Hotline wurde eingerichtet.

So übertraf am Mittwoch zum Beispiel Seefeld in Tirol mit 32,7 Grad den bis dahin geltenden Hitzerekord vom 27. Juli 1983 (32,2 Grad). Gemessen wird in Seefeld seit 1948. Schröcken in Vorarlberg verzeichnete am Mittwoch mit 31,7 Grad ebenfalls einen neuen Hitzerekord. Der alte Rekord war hier 31,6 Grad, aufgezeichnet am 7. Juli 2015. Gemessen wird in Schröcken seit 1947.

Beachtliche Allzeit-Rekorde erreichten am Mittwoch auch zwei Bergstationen in Salzburg. Auf der Schmittenhöhe, auf 1956 Metern Seehöhe, wurden 25,0 Grad gemessen. Bei der auf 2317 Metern Seehöhe gelegenen Rudolfshütte in den Hohen Tauern waren es 21,8 Grad. Der alte Rekord auf der Schmittenhöhe lag bei 24,6 Grad (30. August 1952) und bei der Rudolfshütte 21,7 Grad (27. Juli 1983). Gemessen wird auf der Schmittenhöhe seit 1933, bei der Rudolfshütte seit 1961.

Rekord an Tropennächten in Wiener Innenstadt eingestellt
Auch die Nacht auf Donnerstag ist in vielen Regionen ungewöhnlich warm gewesen. An 78 Wetterstationen und somit in sieben Bundesländern wurde eine Tropennacht registriert. Nur in Kärnten und in Tirol wurde eine solche knapp verfehlt. Eine Nacht gilt als tropisch, wenn die Tiefsttemperatur nicht unter 20 Grad fällt. In Wien-Innere Stadt war es am wärmsten, hier wurden 25,9 Grad gemessen. Vergleichsweise kühl blieb es in Villach, wo 19,5 Grad registriert wurden und in Rinn in Tirol mit 19,3 Grad. An der Messstation Wien-Innere Stadt wurde mit bisher zwölf Tropennächten der Rekord für Juni aus dem Jahr 2003 mittlerweile erreicht.

Beim Sonnblick-Observatorium der ZAMG auf 3109 Metern Seehöhe wurde in der Nacht die wärmste Nacht in einem Juni gemessen. Die Tiefsttemperatur lag bei 9,4 Grad. Über das gesamte Jahr gesehen war am Sonnblick erst drei Mal eine Nacht wärmer: zwei Mal im Juli 1983 und ein Mal im August 2012. Messungen gibt es am Sonnblick seit 1886.

Vermutlich mehr als 15 Tage mit mehr als 30 Grad in diesem Juni
Der Rekord für die Zahl an Hitzetagen - also Tagen mit mindestens 30 Grad - in einem Juni wird laut ZAMG diese Woche mit großer Wahrscheinlichkeit übertroffen. Er liegt bei 15 Hitzetagen im Juni 2003 in Haiming (Tirol) und Leibnitz (Steiermark). Vor allem an den Wetterstationen Langenlebarn in Niederösterreich, Wien-Innere Stadt und Innsbruck-Universität könnte dieser Rekord in den nächsten Tagen erreicht oder sogar übertroffen werden, so die Prognose.

Bis zu 39 Grad zu Anfang der kommenden Woche möglich
Und das heiße Wetter bleibt uns erhalten: Bis Wochenanfang bleibt der blaue Himmel nahezu ungetrübt, und die Temperaturen sind weiter am Steigen. Der Höhepunkt der Hitzewelle wird für Sonntag bzw. Montag mit bis zu 39 (!) Grad erwartet. Hitzegeplagte dürfen auf eine schwache Kaltfront am Dienstag hoffen - mit bis zu 32 Grad wird es aber trotzdem alles andere als kühl.

Nördlich des Alpenhauptkammes ziehen dann im Tagesverlauf ein paar dichtere Wolken einer schwachen Kaltfront durch. Mit ihnen muss örtlich mit Regenschauern und mit Gewittern gerechnet werden. Südlich des Alpenhauptkammes sowie im Südosten scheint hingegen am Vormittag noch häufig die Sonne, am Nachmittag steigt jedoch auch hier die Schauer- und Gewitterneigung deutlich an. Örtlich können auch kräftige gewittrige Regenschauer niedergehen.

Wetterlagen halten länger an als früher
„Hitzewellen sind an sich ein natürliches Phänomen, das schon immer vorgekommen ist. Durch den Klimawandel werden sie aber häufiger und intensiver“, betonte der Leiter der ZAMG-Abteilung für Klimaforschung, Marc Olefs. Die zwei Gründe dafür liegen im Ansteigen des Temperaturniveaus in den vergangenen Jahrzehnten, wodurch die extreme Hitze häufiger geworden sei. Zweitens gebe es Anzeichen dafür, dass die Wetterlagen mittlerweile länger anhalten als früher. Das bedeute im Sommer zum Beispiel längere Hitzewellen.

Zusätzlich gebe es selbstverstärkende Effekte, wie zum Beispiel die Bodenfeuchte. „Trocknen bei Hitzewellen durch die stärkere Verdunstung die Böden aus, kann das zu einer Verstärkung und Verlängerung der Hitze beitragen, da der kühlende Effekt der Verdunstung dann immer mehr fehlt“, erklärte Olefs. Dies könne sich somit auch auf Hitzewellen im weiteren Verlauf des Sommers auswirken.

Gesundheitsministerium aktivierte Hitzetelefon
Das Gesundheitsministerium hat angesichts des Wetters sein Hitzetelefon aktiviert. Unter der kostenfreien Telefonnummer 050555555 erhält man Tipps, wie man am besten mit den hohen Temperaturen umgeht und was beachtet werden soll, damit es möglichst zu keinen gesundheitlichen Problemen kommt.

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