„Emotionales Leid“

Pilot verklagt Boeing nach 737-Max-Abstürzen

Ausland
26.06.2019 06:40

Dem US-Luftfahrtkonzern Boeing droht nach zwei Flugzeugabstürzen innerhalb weniger Monate weiterer rechtlicher Ärger. Ein Pilot hat das Unternehmen aufgrund der Unglücke und den danach verhängten Startverboten für die betroffenen Maschinen vom Typ 737 Max wegen finanzieller und weiterer Schäden verklagt.

Nach Angaben seiner Anwälte wurde die Klage bereits am Freitag bei einem Gericht im US-Staat Illinois eingereicht, wo Boeing seinen Hauptsitz hat. Der Rechtsstreit sei als Sammelklage angelegt, der sich mehr als 400 weitere Piloten anschließen könnten. Boeing äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu dem Rechtsstreit.

Der Kläger, der in den Gerichtsunterlagen als „Pilot X“ von „Airline X“ anonymisiert wurde, erhebt schwere Anschuldigungen. Boeing und der US-Luftfahrtbehörde FAA wird „eine beispiellose Vertuschung“ bekannter Fehler der 737 Max vorgeworfen. Die Abstürze und die folgenden Flugverbote seien deshalb „vorhersehbar“ gewesen.

Der Pilot beklagt unter anderem „erhebliche Einkommenseinbußen“ sowie „schweres emotionales und mentales Leid“. Er sei gewissermaßen gezwungen gewesen, die Boeing-Maschinen zu fliegen und so nicht nur sich selbst, sondern auch die Crew und Passagiere in Lebensgefahr zu bringen. Der Hersteller habe von Problemen der 737 Max gewusst, Airlines und Piloten aber nicht ausreichend davor gewarnt.

Fatales Software-Problem noch immer nicht behoben
Im Oktober des Vorjahres war eine Boeing-Maschine 737 Max in Indonesien abgestürzt,
 im März eine weitere in Äthiopien - es kamen beinahe 350 Menschen ums Leben. Ein Software-Problem wurde als Ursache identifiziert. Seit Monaten versucht das Unternehmen nun, dieses mit einem Update zu lösen - bislang ohne Erfolg

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