Italiener verurteilt

Betrunkener versuchte, Polizei zu bestechen!

Tirol
26.06.2019 12:00

Wollte ein betrunkener Italiener (30) Polizisten bestechen oder war alles ein Missverständnis? Um diese Frage ging es am Dienstag bei einem Prozess in Innsbruck. Am Ende wissen nun alle Beteiligten, dass man sich auf Übersetzungsprogramme im Internet nicht verlassen darf - versuchte Bestechung war es trotzdem.

Mit knapp einem Promille raste der in Südtirol lebende Süditaliener im Juli des Vorjahres mit seinem Ford auf der A13 in eine Polizeikontrolle. 900 Euro Sicherheitsleistung wurden dem Jungvater daraufhin aufgebrummt. Doch die Verständigung mit den Beamten entpuppte sich als schwierig. Da zückte der 30-Jährige sein Handy. Per „Google Translator“ bekamen die Beamten den Satz „Ich zahle gut“ zu lesen. Sein Mandant habe „pago ben’“ (zu dt. „ich zahle schon“) und nicht „pago bene“ (dt. „ich zahle gut“) eingegeben, erklärte der Anwalt des Hilfskochs. „An diesem Beispiel sieht man, dass man mit Übersetzungen im Internet vorsichtig sein sollte.“ Und auch der Schöffensenat um Richterin Verena Offer musste feststellen, dass „Google Translator“ beide italienischen Sätze mit der vermeintlichen Bestechung übersetzt.

„Wir sollten Zettel vernichten“
Doch die Polizistin, die beim ersten Verhandlungstermin verhindert war und bei der Verkehrskontrolle vom Italiener attackiert und verletzt wurde, erinnert sich, dass am Handy auch „wenn ihr den Zettel vernichtet“ zu lesen war. „Außerdem hat der Mann mit der Hand eine Wegwerfbewegung gemacht.“

An unbedingter Haft vorbeigeschrammt
Der Schöffensenat hatte keine Zweifel. Unter anderem wegen versuchter Bestechung, versuchten Widerstandes gegen die Staatsgewalt und schwerer Körperverletzung wurden über den Angeklagten fünf Monate bedingte Haft und 1200 Euro Geldstrafe verhängt. Er nahm das Urteil sofort an.

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