Klimawandel

Temperaturen könnten bis zu 6 Grad steigen!

Tirol
26.06.2019 07:00
Panik ist fehl am Platz ist, die aktuellen Höchsttemperaturen werden aber vermutlich weiter steigen. „Für Tirol erwarte ich im Mittel eine Erwärmung um gut drei Grad bis zum Ende des Jahrhunderts“, so Klimaexperte Johannes Vergeiner von der ZAMG in Innsbruck. Im schlimmsten Fall seien sogar plus sechs Grad denkbar.

Den Alpenraum trifft der Klimawandel massiv. So erhöhten sich seit 1900 die Temperaturen in unseren Breiten um ca. 2 Grad – doppelt so viel wie im globalen Durchschnitt. „Gut ein Grad betrug die Zunahme in den vergangenen 35 Jahren – das ist gewaltig“, sagt Vergeiner. Die Erwärmung mache sich besonders im Frühjahr und Sommer recht einheitlich bemerkbar. „Die Winter werden langfristig ebenfalls wärmer, allerdings stellen wir hier größere Schwankungen fest. In den vergangenen Jahren erlebten wir sogar einen leichten Temperaturrückgang in den höheren Lagen.“

1,5 bis 6 Grad wärmer
Bei den drei Grad Erwärmung, mit denen bis Ende des Jahrhunderts in unseren Breiten zu rechnen ist, geht man davon aus, dass der Mensch Maßnahmen ergreift, die Emissionen einzudämmen. „Abhängig davon, wie viel wir zur Verringerung der Treibhausgase unternehmen, kann die Temperaturzunahme im günstigsten Fall 1,5 oder im schlimmsten Fall sogar 6 Grad betragen“, informiert Vergeiner.

Das Klima reagiert sehr träge. Das, was uns 2030 erwartet, lässt sich jetzt kaum mehr beeinflussen. Die Zeit danach hingegen sehr wohl, weiß der ZAMG-Experte.

Jedenfalls muss mit längeren und trockenen Hitzephasen gerechnet werden. Hat bisher Haiming mit 38,3 Grad den Temperaturrekord in Tirol inne, so sind künftig Höchstwerte über 40 Grad in Tallagen realistisch. Am Dienstag wurde, wie berichtet, in Tirol ein neuer Junirekord aufgestellt: An der Station Innsbruck-Uni wurden 36,7 Grad gemessen.

Kein Wasserproblem
An den Niederschlagsmengen dürfte sich im Jahresschnitt kaum etwas ändern. (Trink-)Wasserproblem wird es in Tirol folglich keines geben, zur Erzeugung von Strom aus Wasserkraft steht ebenfalls genügend Wasser zur Verfügung. Allerdings verteilen sich die Niederschläge künftig anders. Durch die langen, niederschlagsfreien Phasen samt hoher Verdunstung trocknen die Böden leichter aus. Kurzfristige Niederschläge können intensiver ausfallen und zu Vermurungen führen.

Auch wenn es wegen der aktuellen Hitzewelle schwer fällt an den nächsten Winter zu denken, wagt Experte Johannes Vergeiner dennoch den Blick in die Zukunft: „Die Niederschläge in der kalten Jahreszeit nehmen eher zu, unterhalb von etwa 2500 Metern erhöht sich jedoch der Regenanteil.

Und Gletscherforscher warnen, dass ohne Maßnahmen 95 Prozent der Alpengletscher Ende des Jahrhunderts Geschichte sind

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