Nach Libra-Ankündigung

CDU/CSU-Fraktion für staatliche Kryptowährung

Web
26.06.2019 05:55

Facebooks Ankündigung einer eigenen Blockchain-basierten Währung macht Schule. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in Deutschland will sich nun für eine staatliche Kryptowährung einsetzen, einen sogenannten Stablecoin. „Es gibt ein Bedürfnis dafür“, sagte der Blockchain-Experte der Union, Thomas Heilmann, am Dienstag in Berlin. Allerdings seien die Notenbanken noch skeptisch.

Seit Facebook angekündigt habe, eine eigene Kryptowährung zu planen, gebe es noch einmal eine neue Dynamik, ergänzte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Nadine Schön. Die Frage sei, ob man dieses Feld China oder privaten Konzernen aus den USA überlassen wolle - und was dann im Krisenfall geschehe. „Es kann nicht schaden, wenn wir ein eigenes Angebot als Staat machen“, sagte Schön.

Bundesbank-Chef warnt vor Gefahren
Die Notenbanken rund um den Globus hatten zuletzt vor Risiken solcher Cyber-Devisen gewarnt. Sie halten eine weltweite Regulierung für erforderlich. Auch eher preisstabile Kryptowährungen könnten mit Gefahren für Verbraucher verbunden sein, sagte Bundesbank-Chef Jens Weidmann. „Insbesondere gibt es die Frage, wie der Wert von Stablecoins garantiert werden kann.“ Auch für die Finanzbranche drohten Gefahren. „Sie könnten das Einlagengeschäft der Banken und ihre Geschäftsmodelle untergraben.“

Weniger anfällig für Preisschwankungen
Stablecoins sollen weniger anfällig für Preisschwankungen sein als bestehende Cyber-Devisen wie Bitcoin. Dessen Preis war zwischen Oktober und Dezember 2017 von 4500 auf knapp 20.000 Dollar in die Höhe geschnellt, um dann bis Ende 2018 auf weniger als 3300 Dollar abzustürzen. Am Montag kostete ein Bitcoin mit 11.367 Dollar (9976 Euro) wieder deutlich mehr. Die Stabilität von Stablecoins könnte erreicht werden, indem sie an bestehende Devisen oder einen ganzen Korb von Währungen gekoppelt werden.

Facebook will seine eigene Währung namens Libra in der ersten Hälfte 2020 starten und damit in den weltweiten Zahlungsverkehr einsteigen. Libra soll es Nutzern ermöglichen, untereinander Geld zu versenden und Waren von Unternehmen zu erwerben. Branchenkenner halten es für möglich, dass Facebook damit das traditionelle Finanzsystem auf den Kopf stellen könnte. Das soziale Netzwerk wird jeden Tag von bis zu zwei Milliarden Menschen genutzt.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele