Stockholm „besiegt“

Olympische Winterspiele 2026 steigen in Mailand!

Wintersport
24.06.2019 18:23

Die Würfel sind gefallen: Mailand wird 2026 zur Bühne für die XXV. Olympischen Winterspiele! Dies entschied die Session des Internationalen Olympischen Komitees am Montag in Lausanne. Die 82 stimmberechtigten IOC-Mitglieder stimmten mehrheitlich gegen Mitbewerber Stockholm. 20 Jahre nach den Turin-Spielen kehrt das Sportspektakel nicht nur erneut nach Italien, sondern in eine klassische Wintersportregion in Europa zurück.

47 IOC-Mitglieder stimmten für Mailand, 34 für Stockholm, es gab eine Enthaltung. Zuletzt waren Vancouver (2010), Sotschi (2014) und Pyeongchang in Südkorea (2018) Gastgeber gewesen, 2022 wird es Peking sein. Italiens Vize-Premier und Innenminister Matteo Salvini sprach von einem „historischen Tag“ und einem „Sieg für alle Italiener. Mit den Winterspielen werden wir der Welt unsere Exzellenz und unsere Fähigkeiten beweisen“, erklärte der Chef der rechten Lega. Mailand war mit Cortina d‘Ampezzo angetreten, wo 1956 bereits die Winterspiele ausgetragen wurden. Die Vertreter der Kandidatur gaben sich selbstbewusst. „Es ist eine fantastische Bewerbung. Mailand repräsentiert das Beste in Europa. Es ist eine der besten Städte in der Welt mit Tradition, Mode, Schönheit, gutem Essen und Geschichte“, sagte Giovanni Malago, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (CONI). „Es ist nicht möglich, ein besseres Angebot zu bekommen als das von Mailand und Cortina.“

Ausschlaggebend für den IOC-Zuschlag dürfte die 83-prozentige Zustimmung der Italiener gewesen sein und nach zunächst kontroversen Debatten die klare Unterstützung der Politik des Landes. „Wir haben von keiner Seite aus der Gesellschaft Kritik bekommen. Dies ist einmalig, sicher nicht nur in Italien, sondern auch für andere Länder auf der Welt“, sagte CONI-Chef Malago. Die Schweden waren bis zuletzt gespalten in der Frage, ob sie Olympia veranstalten sollten. Bei einer IOC-Umfrage waren nur 55 Prozent dafür gewesen. Der Kandidat Mailand/Cortina d‘Ampezzo hatte bereits in dem vor einem Monat veröffentlichten Evaluierungsbericht des IOC tendenziell bessere Noten für sein Olympia-Konzept erhalten. Das Budget liegt bei rund 1,4 Milliarden Euro. Geplant sind die Spiele vom 6. bis 22. Februar 2026, gefolgt von den Paralympics. Die Eröffnungsfeier soll im - bis dahin allerdings neu gebauten - Mailänder San-Siro-Stadion und die Schlusszeremonie im römischen Amphitheater von Verona stattfinden.

In Mailand werden die Hallensportarten Eishockey, Eiskunstlauf, Short Track und Eisschnelllauf zu sehen sein. Im Austragungsort Valtellina befinden sich die Pisten für Ski alpin der Herren, Freestyle-Ski und Snowboard. Vor der Dolomiten-Kulisse von Cortina werden im Ski alpin der Damen, Bob, Rodeln, Skeleton, Curling und Biathlon um Medaillen gekämpft. Die Loipen für Ski nordisch und die Schanze für das Skispringen werden im Fleimstal sein. Allerdings sind der Transport zwischen den Veranstaltungen in Mailand und den 400 Kilometer entfernten Sportstätten in den Bergen eine Schwachstelle. Kritisiert wird auch, dass Ski alpin für Herren und Damen an getrennten Orten stattfinden soll, was zu höheren Kosten und logistischen Schwierigkeiten führen könnte. Dass ein neuer Eiskanal in Cortina für rund 50 Millionen Euro gebaut werden muss, soll das Olympia-Budget nicht belasten.

Trotz der Unterstützung von Kronprinzessin Victoria und Ministerpräsident Stefan Löfven bei der Session fand Stockholm mit Aare und einem nachhaltigen Olympia-Plan im Land der jungen Umweltaktivistin Greta Thunberg keine Mehrheit im IOC. Das Hickhack um die Finanzgarantien, die Schwedens Regierung dem IOC nicht bedingungslos geben wollte, dürfte dazu beigetragen haben. Zu spät kam Löfgrens Versicherung einen Tag vor der Wahl, die Regierung stehe voll hinter der Bewerbung. Die Vergabe der XXV. Winterspiele fand anlässlich der 134. IOC-Session statt. Bis zum IOC-Meldeschluss Ende März 2018 hatte es Interesse aus sieben Ländern gegeben. Doch nach und nach zogen sich Sion, die österreichische Bewerbung Graz/Schladming - beide nach verlorener Abstimmung im eigenen Land -, Sapporo und letztlich auch Calgary als mögliche Gastgeber zurück. Das türkische Erzurum war vom IOC von der Liste der Anwärter für 2026 gestrichen worden.

Schauplätze der Winterspiele seit 1924
1924 - Chamonix
1928 - St. Moritz
1932 - Lake Placid
1936 - Garmisch-Partenkirchen
1948 - St. Moritz
1952 - Oslo
1956 - Cortina d‘Ampezzo
1960 - Squaw Valley
1964 - INNSBRUCK
1968 - Grenoble
1972 - Sapporo
1976 - INNSBRUCK
1980 - Lake Placid
1984 - Sarajevo
1988 - Calgary
1992 - Albertville
1994 - Lillehammer
1998 - Nagano
2002 - Salt Lake City
2006 - Turin
2010 - Vancouver
2014 - Sotschi
2018 - Pyeongchang
2022 - Peking
2026 - Mailand

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(Bild: KMM)



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