Comic-Rezension

„Batman: Damned“: Ein Ende in drei Teilen

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26.06.2019 11:31

Unter dem Qualitätsstempel „DC Black Label“ erscheinen ganz eigene Geschichten rund um die berühmten Superhelden. Geschichten die nicht unbedingt in der Kontinuität spielen müssen. Hier toben sich Autoren und Künstler aus, die drastische Schlussstriche ziehen wollen oder aufregende Neuanfänge erschaffen wollen. Einer der Comics dieser Reihe, „Batman: Damned“, ist auf drei Teile ausgelegt und kreist um die klassische Batman-Mythologie. Ein Mann, eine Fledermaus, Angst, ein Clown und die labyrinthaften Gänge des Verstandes.

Von vielen Comics rund um den Beschützer Gothams redet man nur in Ehrfurcht. Alan Moore und Brian Bollands „Killing Joke“, Frank Millers „Year One“. Diese Titel prägen. Brian Azzarello schreibt nun schon seit Ende der 90er Comics, darunter so sagenhafte Werke wie „Batman: Joker“ und „Hellblazer“. Bei der von Engländern dominierten „Vertigo“-Serie war er übrigens der erste Amerikaner, der sich an dem Graubereich eines Magiers - John Constantine - versuchen durfte.

Es ist wohl kein Zufall, dass der Mann im Trenchcoat auch im vorliegenden Band ein Stelldichein hat. Azzarello zur Seite steht Lee Bermejo als Zeichner und auch dieser Name ist ein Garant für die Aufmerksamkeit der Fans. So sind unter seinem großartigen, realistischen Zeichenstil Charaktere wie Lex Luthor, der Cast der „Suiciders“ und „We are Robin“ zum Leben erwacht.

„Batman: Damned“ sorgte bereits im Vorfeld für große Aufmerksamkeit, da innerhalb der ersten Auflage der Comics Bruce Wayne nackt und in voller narbenzerfurchter Haut durch die Bat-Höhle schlendert. Offensichtlich ist es noch immer okay, übermässige Gewalt in Comics zu haben, aber Gott bewahre man zeigt primäre- und sekundäre Geschlechtsmerkmale.

Dass die Comics aus der „Black Label“- Reihe am Besten ohne Altersfreigabe arbeiten können, zeigen auch die nächsten geplanten Titel. Unter Frank Miller und John Romita Jr. entsteht ein „Superman: Jahr Eins“-Comic der anderen Art, während sich Kelly Sue DeConnick und Greg Rucka an „Wonder Woman: Diana‘s Daughter“ versuchen. Der bereits erschienene erste Teil der Reihe „Batman: Der weiße Ritter“ von Sean Murphy zeigt das wir weiterhin Großes unter dem Etikette erwarten können.

Dein Albtraum, Gotham, geht weiter“
Es beginnt mit einem Sturz, mit Blut. Und damals begann es mit einer Perlenkette. Die meisten Leser kennen Batman in diesen Szenen. Geschunden, verletzt und am Verstand zweifelnd. Eine zynische Stimme erzählt von Vergebung und der Traumatisierung und Verkrüppelung von Kindern. Dann wacht die Fledermaus auf und der Joker ist tot. Es gibt Gerüchte auf den dreckigen Straßen von Gotham, Gerüchte dass der Teufel den Clown geholt hat.

Aber hier bleiben angeblich nicht mal die Toten in der Grube und während sich der dunkle Ritter durch albtraumhafte Sequenzen schleppt und versucht den Drei-Karten-Monte einer Straßenzaubererin zu durchschauen, sucht ihn aus den Ecken seines Hirns etwas Dunkles heim. Sie trägt den Sichelmond auf der Stirn, sie sagt, sie hätte Angst vor ihm. Berechtigterweise. Der Comic, der sich wie ein langer, grollender Donner liest, beginnt mit einem Fall und endet am Kreuz.

Wem könnte es gefallen?
Es versteht sich von selbst, das Fans des künstlerischen Duos in diesem Comic neues Lesefutter finden werden. Sie selbst behaupten weniger in die Lovecraft-Richtung gehen zu wollen, sondern in die des kanadischen Filmregisseurs David Cronenberg. Beide Künstler erkennt man klar darin. Azzarello versteht es, das Gehirn des Lesers fortwährend zu beschäftigen, während Bermejo uns mit Details und Anspielungen nur so überschüttet. Einziger Wehrmutstropfen: Band 3 ist erst für den Dezember diesen Jahres geplant.

Azzarello/Bermejo, ISBN: 978-3-74161-153-7, Panini Verlag

Diese Comicrezension entstand in Zusammenarbeit mit Amazon und einer Tasse Tee.

Anna Krupitza
Anna Krupitza
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