Bayern beleidigt

Tiroler Verkehrspolitik: Der Weißwurst-Löwe brüllt

Tirol
22.06.2019 12:00

Die Selbstschutz-Maßnahmen der Tiroler Landesregierung stoßen den Bayern sauer auf. Sie drohen sogar mit einer EU-Klage. LH Günther Platter lässt das Gebrüll des Weißwurst-Löwen kalt. Und das ist gut so!

An und für sich zählen die Bayern ja zu unseren Lieblingsnachbarn. Doch das gute Verhältnis wurde in den letzten Monaten einige Male auf die Probe gestellt. Und zwar in der Verkehrsfrage. Den Süddeutschen passt es nämlich überhaupt nicht in den Kram, dass wir an den Grenzen Lkw-Blockabfertigungen durchführen und nun- in der Ferienzeit - auch diverse Landesstraßen dicht machen. Dass es dabei ausschließlich um unseren Selbstschutz geht, ist den Bayern völlig egal. Wichtig ist ihnen, dass ihre Güter und Bürger möglichst schnell von Bayern nach Italien gelangen. Klar, dass sich Tirol dagegen wehren muss. Und gut, dass die Landespolitik die entsprechenden Maßnahmen getroffen hat.

Lassen uns unsere Dörfer nicht verstopfen
Gut ist auch, dass LH Günther Platter gelassen auf das Gebrüll bzw. Gewinsel des Weißwurst-Löwen reagiert. Auch die Drohung der Bayern, wieder einmal die EU anzurufen, lässt Platter kalt. „Wenn die Dörfer vom Ausweichverkehr derart verstopft sind, dass es nicht einmal mehr für die Rettungsdienste ein Durchkommen gibt, dann können und dürfen wir nicht tatenlos zusehen. Es geht darum, die Verkehrssicherheit und Verkehrsflüssigkeit zu gewährleisten und die verkehrsgeplagte Bevölkerung zu entlasten. Das sind wir den Menschen in unserem Land schuldig“, betonte LH Günther Platter gestern erneut. Dass die Deutschen selbst seit Jahren ihre Grenzen kontrollieren und es durch die Rückstaus auch schon tödliche Unfälle gegeben hat, scheinen die Bier-Brüder im Süden Deutschlands scheinbar vergessen zu haben. Und auch, dass sie beim Ausbau der Schien säumig sind.

EU steht zu 100 Prozent hinter uns
Die EU zum Einschreiten aufzufordern, entbehre daher jeglicher Grundlage. „Ich nehme an, dass die bayrische Politik noch nicht begriffen hat, um was es bei dieser Maßnahme geht. Solche Fahrverbote auf ausgewählten Landesstraßen sind zu 100 Prozent EU-rechtlich gedeckt sind“, verweist Platter auf die Expertise von Prof. Walter Obwexer. „Nur weil unsere Nachbarn bei der Pkw-Maut eine empfindliche Niederlage einstecken mussten, sollen sie jetzt nicht die Beleidigten spielen, sondern mit uns aktiv an der Entlastung der Bevölkerung arbeiten. Tirol wird seinen Kampf gegen die massive Verkehrsbelastung auf jeden Fall konsequent fortsetzen“, schließt Platter!

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