Satellitenbild zeigt

Gletscher im Himalaya schmelzen doppelt so schnell

Wissenschaft
22.06.2019 10:27

Die Gletscher im Himalaja-Gebirge schmelzen doppelt so schnell wie vor der Jahrhundertwende. Die Folgen des Klimawandels auf das Gebirge könnten verheerende Auswirkungen auf die Wasserversorgung in Südasien haben.

Für ihre Analyse hatten Forscher erst kürzlich von den US-Behörden freigegebene Satellitenbilder aus der Zeit des Kalten Krieges ausgewertet. Sie werteten Bilder von US-Geheimdiensten eines 2000 km langen Gebiets in Indien, China, Nepal und Bhutan aus 40 Jahren aus. Dabei stellten sie fest, dass die Gletscher seit dem Jahr 2000 jährlich 45 Zentimeter Eis verlieren - doppelt so viel wie in den Jahren zwischen 1975 und 2000. 

„Bisher deutlichstes Bild“ über Gletscherschmelze
Steigende Temperaturen in dem Gebirge seien der Hauptgrund für die schnellere Gletscherschmelze, so die Autoren. So lag die durchschnittliche Temperatur zwischen 2000 und 2016 um ein Grad Celsius höher als im Vergleichszeitraum von 1975 bis 2000. Die Studie liefere das bisher „deutlichste Bild darüber, wie schnell die Gletscher im Himalaja schmelzen und warum“, sagte Hauptautor Joshua Maurer von der Columbia University in New York. Die Studie untermauert frühere Forschungen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Himalaja-Region, umfasst aber ein geografisch größeres Gebiet und einen längeren Zeitraum.

Auch Grönland „könnte schmelzen“
Eine ebenfalls in der Zeitschrift „Science Advances“ veröffentlichte Studie geht davon aus, dass Grönlands Eisschild noch in diesem Jahrtausend komplett schmelzen könnte, wenn die Treibhausgasemissionen nicht reduziert werden. „Wenn wir so weiter machen wie bisher, schmilzt Grönland“, warnte Hauptautor Andy Aschwanden, der sich auf Daten der US-Raumfahrtbehörde NASA stützt.

„Enorme Folgen“ für Menschheit insgesamt
Nach Aschwandens Prognosen würde der Meeresspiegelanstieg in den nächsten 200 Jahren 48 bis 160 Zentimeter betragen, wenn das Eis in derselben Geschwindigkeit wie jetzt weiterschmilzt. Die derzeitigen Treibhausgasemissionen hätten „enorme und langfristige Folgen“ nicht nur für Grönland, sondern für den Meeresspiegel und die Menschheit insgesamt: Ein komplettes Abschmelzen des Grönländischen Eisschilds hätte einen Meeresspiegelanstieg von sieben Metern zur Folge. Erst kürzlich hatte ein Foto von Hunden, die nahe Qaanaaq einen Schlitten über Schmelzwasser ziehen, für Aufsehen gesorgt.

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