Nach „Kuh-Urteil“

Weidesaison beginnt: Landwirte weiter verunsichert

Steiermark
22.06.2019 09:00

43.000 Rinder, 800 Pferde und 6000 Schafe werden auch heuer wieder auf die steirischen Almen getrieben, dürfen den Sommer bei frischer Luft in schönster Gegend verbringen. Das wollen viele Wanderer aber auch. Mit gesamt 3500 Schildern in zwei Sprachen und mehr Bewusstsein soll das gute Miteinander glücken.

Normalerweise sind zu diesem Zeitpunkt die meisten Tiere schon auf der Alm - heuer aber kommt es beim Auftrieb zu Verzögerungen bis zu vier Wochen. „Das ist dem extremen Winter geschuldet“, weiß Toni Hafellner, Obmann des steirischen Almwirtschaftsvereines.

„Vor allem im Ausseerland und rund um den Dachstein, wo die Almen wirklich hoch liegen, ist sogar derzeit noch Schnee - und an Weide nicht zu denken.“ Spätestens in der ersten Juliwoche sollte es aber soweit sein.

Angekündigtes Gesetz verzögert sich
Zeitgleich ist die Wandersaison in vollem Gange. Nach dem „Kuh-Urteil“ (ein Tiroler Bauer wurde nach einem tödlichen Kuh-Angriff auf eine Urlauberin verurteilt) herrscht aber immer noch Unsicherheit. „Viele Bauern haben wirklich angedacht, dass sie ihre Almen sperren würden“, so Hafellner. „Aber umgesetzt hat es kaum jemand. Das wäre auch ein Rückschritt für unsere gute Kultur des Miteinanders auf der Alm.“ Was aber verunsichert: „Das angekündigte Gesetz, das den Almbesucher mehr in die Pflicht nimmt, wurde durch die Regierungskrise noch nicht umgesetzt.“

Den Wanderern erwarten in diesem Jahr aber wesentlich mehr (auch zweisprachige) Schilder mit wichtigen Verhaltensmaßnahmen - mit 1500 neuen sind es jetzt insgesamt 3500 auf 1600 Almen. Die wichtigsten Tipps:

  • Muttertiere beschützen ihren Nachwuchs. Daher im besten Fall Weiden gar nicht betreten.
  • Wenn es schon nicht anders möglich ist, dann zügig, ruhig und unauffällig durchgehen.
  • Hunde unbedingt an die Leine!
  • Sollte es zu einer Attacke kommen, dann den Hund von der Leine lassen. Im Normalfall sehen die Mutterkühe ihr Kleines vom Hund bedroht und gehen ihm nach; ein Hund kann sich in Sicherheit bringen.
  • Nicht täuschen lassen von einer anscheinend behäbig liegenden Herde. Kühe können blitzschnell auf den Beinen sein und ganz schön schnell rennen. Wenn eine Herde auf einen zurennt, ist das ziemlich bedrohlich. 
  • Rücksicht nehmen! Das gilt für Wanderer wie für Mountainbiker, Schwammerlsucher, Nordic Walker, Reiter. Die Menschen dringen in den Bereich der Tiere ein - diese brauchen unseren Schutz und ihre Ruhe!
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