Iran-Schlag abgeblasen

150 Tote für eine US-Drohne – für Trump zu viel

Ausland
21.06.2019 16:16

US-Präsident Donald Trump hat in der Nacht auf Freitag einen Militärschlag gegen den Iran in letzter Sekunde abgesagt - nach eigenen Angaben wegen der befürchteten Opfer. Mit rund 150 Todesopfern habe das US-Militär gerechnet - das wäre im Vergleich zum Abschuss einer US-Drohne durch den Iran „unverhältnismäßig“ gewesen, teilte Trump am Freitag auf Twitter mit.

Er berichtete von folgendem Dialog: „Als ich fragte, wie viele sterben würden, antwortete ein General: ,150 Menschen, Sir.‘ Zehn Minuten vor dem Schlag stoppte ich ihn.“

„Ich habe keine Eile“
„Ich habe keine Eile“, schrieb der US-Präsident weiter. Das US-Militär sei einsatzbereit „und mit Abstand das beste in der Welt“. Die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran zeigten Wirkung. Er betonte: „Der Iran kann NIE Atomwaffen haben.“ Trump verteidigte erneut seinen einseitigen Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran und kritisierte seinen Amtsvorgänger Barack Obama dafür, den Vertrag abgeschlossen zu haben.

Radarstationen und Raketenbatterien im Visier
Die „New York Times“ berichtete, Ziel des US-Militärschlags hätten Radarstationen und Raketenbatterien im Iran sein sollen. Die US-Militärplanungen verstärkten die Sorge, dass der Konflikt zwischen den USA und dem Iran in einem neuen Golfkrieg münden könnte. Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran hatten sich in der Nacht auf Donnerstag dramatisch zugespitzt, nachdem der Iran eine amerikanische Aufklärungsdrohne abgeschossen hatte.

Über den genauen Abschussort machen der Iran und die USA unterschiedliche Angaben. Die US-Regierung spricht davon, dass das unbemannte Flugzeug über internationalen Gewässern getroffen worden sei. Der Iran will Beweise dafür haben, dass die Drohne über iranischem Hoheitsgebiet geflogen sei. Es geht um wenige Kilometer. Außerdem gibt der Iran an, dass die USA mehrfach vor Abschuss der Drohne gewarnt worden seien.

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