Verbot nach Anschlag
Neuseeland kauft Halbautomatik-Gewehre zurück
Rund drei Monate nach dem rechtsextremen Anschlag auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch hat die Regierung ein Programm zum Rückkauf von Halbautomatik-Gewehren gestartet. Polizeiminister Stuart Nash sagte am Donnerstag, mit der Aktion sollten nach dem Doppelanschlag mit 51 Toten die „gefährlichsten Waffen aus dem Verkehr gezogen werden“.
Neuseeland hatte nach dem Anschlag auf zwei Moscheen ein Verbot von militärischen Halbautomatik-Gewehren beschlossen. Der Angreifer von Christchurch hatte unter anderem zwei solcher Gewehre verwendet, mit denen in schneller Folge Kugeln von großem Kaliber abgefeuert werden können.
Waffenbesitzer haben nun sechs Monate, um die fortan illegalen Waffen zurückzugeben. Sie bekommen dafür eine Entschädigung, die sich nach Modell und Alter der Waffen richtet. Für die Dauer der sechs Monate gilt eine Amnestie. Die Regierung rechnet mit Gesamtkosten von 218 Millionen neuseeländischen Dollar (127 Millionen Euro).
Polizeiminister Nash sagte, es seien landesweit 14.300 solcher Halbautomatik-Gewehre registriert. Insgesamt gebe es in Neuseeland geschätzt 1,2 Millionen Schusswaffen. Die überwiegende Mehrheit von ihnen bleibt legal.
Terrorist tourte auch durch Österreich
Bei dem Anschlag waren am 15. März während der Freitagsgebete in der Al-Noor-Moschee und in der Linwood-Moschee 51 Menschen getötet worden. Der angeklagte australische Rechtsextremist Brenton Tarrant plädierte vergangene Woche vor Gericht auf nicht schuldig. Vor der Tat war Tarrant auch nach Europa gereist, wobei er sich mehrere Tage auch in Österreich aufhielt. Zudem war er in E-Mail-Kontakt mit Identitären-Chef Martin Sellner, der einräumte, vom mutmaßlichen Attentäter eine Spende über 1.500 Euro erhalten zu haben.
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