Jugend-Medien-Studie

„Zeit vor dem Bildschirm explodiert immer mehr“

Oberösterreich
20.06.2019 13:00

In den letzten zwei Monaten wurden 500 Jugendliche im Alter zwischen 11 und 18 Jahren befragt, wie sie mit Computer, Smartphone und Fernsehen umgehen. Fazit dieser sechsten OÖ. Jugend-Medien-Studie: „Die Digitalisierung wirkt sich mittlerweile auf alle Lebensbereiche aus“, sagt Studienleiter Peter Eiselmair.

Seit über zehn Jahren führt die Education Group - die Bildungsagentur des Landes Oberösterreich - eine Medienstudie durch. Das Projekt ist österreichweit einzigartig. Abwechselnd werden Kinder oder Jugendliche befragt.

Heuer legte man Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 18 Jahren rund 270 Fragen vor, um ihr Medienverhalten zu analysieren. Die Ergebnisse im Überblick: Für 82 Prozent ist das Smartphone unverzichtbar, während Fernseh- und Radiokonsum zurückgehen. Social Media-Kanäle werden vorwiegend genutzt, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben, Freunde real zu treffen bleibt dennoch an oberster Stelle.

Eltern im Abseits
Aber: „Die Zeit vor dem Bildschirm explodiert richtig!“, sagt Peter Eiselmair, Geschäftsführer der Education Group. Durchschnittlich verbringen Jugendliche vier bis fünf Stunden vor einem Bildschirm. „In Familien wird mehr elektronisch kommuniziert. Eltern kriegen immer weniger mit, was und wie lange ihre Kinder Medien nutzen“, bilanziert Eiselmair weiter.

Lesen nicht in Gefahr
Pädagogen sollen übrigens am meisten Nutzen aus der Studie ziehen: „Lehrerfortbildungen müssen auf das jugendliche Medienverhalten abgestimmt werden.“ Was viele Lehrer beruhigen wird: Lesen bleibt trotz digitaler Konkurrenz attraktiv. Lernprogramme und Apps werden immer häufiger genutzt. Auch hier ist Lesen als Kompetenz zentral.

Kritischen Umgang anregen
Nur am Rande wurden die Jugendlichen für die Studie abgefragt, wie weit ihnen bewusst sei, dass sie viele persönliche Daten im Internet hinterlassen: „Wir wissen aber: Kritischer Umgang mit Medien muss in der Schule in allen Gegenständen aufgegriffen werden“, kontert Eiselmair.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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