„Greta-Effekt“

So steht es um das grüne Klima-Gewissen der Stars

Adabei
19.06.2019 05:55

Mal kurz zu einer Fernseh-Aufzeichnung von Wien nach Berlin oder zu einem PR-Termin von München nach Hamburg: Solche Strecken sind für viele Prominente genauso Standard wie für zahllose andere Berufspendler. Zahlreiche Stars zeigen ihre Reisen in den Sozialen Medien, plaudern via Instagram-Story, während sie auf den Flieger warten. Für manche Fans unverständlich: Wo bleibt da das grüne Gewissen?

Tausende Schüler gehen jede Woche gegen den Klimawandel und unter dem Motto „Fridays for Future“ auf die Straße, die Grünen erleben ein Umfragehoch nach dem anderen. Geht der nach der schwedischen Aktivistin Thunberg benannte „Greta-Effekt“ an den Promis - und Idolen - vorbei?

„Total im Zwiespalt“
Die Moderatorin und Schauspielerin Palina Rojinski (34, „Yo! MTV Raps“) zieht es gar nicht allzu weit in die Ferne: „Ich mag es einfach gerne im Sommer in Europa, wo es schönes Wasser gibt und leckeres Essen.“ In Sachen Fliegen sei sie „total im Zwiespalt“. Einerseits müsse sie halt sehr viel reisen für ihren Beruf - auf der anderen Seite mache sie sich Gedanken über die Themen Klima- und Umweltschutz. „Ich versuche halt irgendwie die Balance zu halten, aber ich hab‘ den Dreh noch nicht richtig raus. Aber vielleicht mal einen Baum pflanzen, für jeden Flug einen Baum.“

„Fliege längst nicht mehr so viel“
Nicky Hilton ist als Model und It-Girl jahrelang durch die Welt gejettet, aber inzwischen macht sie sich ihre Gedanken. „Ich fliege längst nicht mehr so viel wie früher“, sagt Hilton (36). Sie achtet darauf, sich im Alltag möglich umweltbewusst zu verhalten. Besonders seit sie Mutter sei, habe sich ihre Einstellung dazu verändert. Auch Fußballer Andre Schürrle macht sich Gedanken über das Thema: „Klimaschutz ist auf jeden Fall sehr präsent bei uns“, sagt Schürrle. Da spiele vieles mit ein - auch das Fliegen. „Man sollte auch schon schauen, dass man das alles ein bisschen reduziert.“

Strohhalme statt Plastik
So sieht das auch Schauspieler Jan Josef Liefers (54). Wahrscheinlich reise er in diesem Jahr nach Spanien. „Da muss man ja hin fliegen.“ Dafür spart er an anderer Stelle: Das ständige Durch-Die-Weltgeschichte-Fliegen habe er nahezu komplett eingestellt, im Inland ist der „Tatort“-Star eigentlich nur noch mit der Bahn unterwegs.

Model Barbara Meier flog ihre Gäste zu ihrer Traumhochzeit zwar nach Venedig ein, versuchte aber, diese ansonsten möglichst umweltschonend auszurichten. „Ich habe alle Strohhalme für Cocktails verbannt. Plastik soll es auf meiner Hochzeit nicht geben“, sagter sie zur „Gala“. Außerdem ließ sie die Kleider der Brautjungfern nachhaltig ökologisch produzieren.

Eigener Thermobecher
Auch die Band Santiano fliegt so wenig wie möglich - „aber manchmal lässt es sich einfach nicht verhindern“, sagt Musiker Axel Stosberg. Das habe dann Zeitgründe. „Aber meistens sind wir tatsächlich auf dem Boden unterwegs.“ Große umwelttechnische Probleme sehen die Musiker auch bei der Schifffahrt. Gut sei aber die gesellschaftliche Debatte, die es inzwischen über das Thema gebe.

Der „Greta-Effekt“ ist bei Santiano auch hinter der Bühne angekommen: Statt Plastik- und Pappbechern auf Tournee habe jeder seinen eigenen Thermobecher, Fan-Shirts seien aus Biobaumwolle. Die Band sieht aber vor allem die Politik und die Industrie in der Pflicht - und nicht nur den Endverbraucher.

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(Bild: kmm)



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