„Nationalpark Garten“

Artenschutz: Die Stadt Innsbruck macht’s vor

Tirol
18.06.2019 07:30
Etwa ein Achtel aller Tiere weltweit sind vom Aussterben bedroht. Auch in Österreich steht es um viele Lebewesen schlecht. Doch die Initiative „Nationalpark Garten“ von Global 2000 sagt dem Artensterben den Kampf an. In Innsbruck fand man den ersten Mitstreiter – dafür wurde die Hauptstadt nun ausgezeichnet.

Vom dicken Rebhuhn bis hin zum zarten Schmetterling – gegen den Klimawandel und menschliche Einflüsse haben weder Tiere noch Pflanzen eine Chance, auch nicht in Tirol. Doch Innsbruck zeigt bereits seit langem, dass Artenvielfalt und Umweltschutz auch im urbanen Raum wichtig ist. So wird zum Beispiel auf Glyphosat sowie Torf verzichtet. Über 10.000 Quadratmeter Blühwiesen sprechen außerdem für sich.

Mehr „Rückzugsorte“
Denn Hauptursache für den Rückgang der Vielfalt sind verlorene Lebensräume. Intensive Flächennutzung, Pestizideinsatz sowie übertriebe Pflege von Grünflächen dämmt die Natur in ihrer Entfaltung ein. „Naturnahe Rückzugsorte werden immer wichtiger für die Tiere“, weiß Dominik Linhard von Global 2000 (siehe Interview). Ziel der Initiative „Nationalpark Garten“ ist es, österreichweit so viele „Rückzugsorte“ wie möglich zu schaffen. Es reicht ein Blumenkasten oder ein beblümter Balkon. Jede Privatperson kann ein Teil des Netzes werden (siehe Infobox).

Vielfalt ist Stabilität
Doch auch Städte können sich beteiligen – Innsbruck nahm das Angebot als erster Ort an. „Je vielfältiger ein Ökosystem, desto stabiler ist es“, erklärt Bürgermeister Georg Willi. „Und in Zeiten des Klimawandels brauchen wir diese Stabilität.“ Zur Qualifikation zum „Naturpark Garten“ fehlte es an nichts: So achtet man in der Hauptstadt etwa schon lang auf selbst produzierten Kompost als Düngemittel. „Innsbruck hat sich in Sachen Biodiversität als innovative, naturnahe Stadt präsentiert“, lobt Linhard.

Ausstellung am Bergisel
Zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung klinken sich die Tiroler Landesmuseen ein. Die Ausstellung „(un)natürlich urban. Lebensraum im Wandel“ im Tirol Panorama am Bergisel soll ab 28. Juni dazu beitragen. Sie zeigt den Lebensraumwandel und dessen erschreckende Folgen auf – denen man jetzt noch entgegenwirken kann.

Mirjana Mihajlovic
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