Sucht am Arbeitsplatz:

Wegschauen bringt keinem der Beteiligten etwas!

Oberösterreich
18.06.2019 11:00

„Sucht in der Arbeitswelt ist leider noch ein Tabuthema“, meint Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer. Der bekannte Vorarlberger Psychiater Reinhard Haller sprach bei der AK-Tagung vor Betriebsräten und vermittelte Tipps, wie man suchtkranken Mitarbeitern begegnen soll.

Es geht um mehr als Alkohol: „Wir leben in einer Arbeitswelt, die viel Leistung verlangt“, sagt der bekannte Gerichtsgutachter und Psychologe Reinhard Haller. Um Stressresistenz zu steigern, greifen manche zu „leistungsfördernden Substanzen, die nicht legal sind und süchtig machen.“

Auswirkungen auf das Umfeld
„Manche, die ihre Leistungsfähigkeit mit Suchtmittel steigern wollen, schlittern dann in eine Abhängigkeit“, schildert Haller die Falle: „Jede Droge aber verlangt alles, was sie gibt, mit Zinsen zurück. Oft sind Depressionen oder extreme Erschöpfungszustände der Preis.“ Alkohol ist dagegen im Suchtmitteltrend sogar etwas rückläufig, obwohl: „Wenn einer trinkt, hat das Auswirkungen auf zehn Menschen“, so Haller. Arbeitskollegen müssen oft Fehler des Süchtigen beheben, das trübt das Klima.

Kritischer Blick ist gut
Viele Betriebe erkennen heute, dass Unterstützung sinnvoller ist, als Kündigung: „Weil auch Arbeitsbedingungen oder das Klima am Arbeitsplatz zur Sucht beitragen können, bleibt der umfassende kritische Blick nicht erspart“, betont Johann Kalliauer. „Wegschauen bringt nichts!“ Vielmehr könne das auch als Chance gesehen werden, für alle im Betrieb etwas zu verbessern.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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