„Autofahrer unterwegs“

Radiolegende Rosemarie Isopp ist tot

Österreich
17.06.2019 15:49

Radiolegende und Schauspielerin Rosemarie Isopp ist tot. Wie der ORF am Montag berichtete, ist die 91-Jährige bereits am 5. Juni gestorben. Für viele nicht mehr ganz so junge Österreicher ist sie eine Stimme ihrer Kindheit und vielen vor allem als Moderatorin der Radiosendung „Autofahrer unterwegs“, für die sie von 1957 bis 1988 als Sprecherin fungierte, bekannt. Die Kremationsfeier fand Montagmittag in der Feuerhalle Simmering statt, am 28. Juni wird die Urne am Friedhof Inzersdorf beigesetzt.

Nicht nur für Armin Wolf und Othmar Karas ist sie „eine Stimme meiner Kindheit“, auch bei vielen anderen fördert die Nennung ihres Namens verklärte Erinnerungen zutage: „Mittagessen bei Oma und Opa. Maggi ohne Ende und ,Autofahrer unterwegs‘“. Nicht weniger als 2997 Sendungen des Radio-Mittagsmagazins moderierte die am 13. Oktober 1927 geborene Isopp.

„Sympathischste Radiostimme Österreichs“
Begonnen hat die Karriere der Wienerin nach einer abgeschlossenen Schauspielausbildung am Linzer Landestheater, wo sie mit Waltraut Haas und Erich Auer auf der Bühne stand. Ihre Tätigkeit im ORF-Radio verschaffte der „sympathischsten Radiostimme Österreichs“ jedoch eine Popularität, von der sogar manche Burgschauspieler nur träumen können.

Immerhin zählte die Sendung „Autofahrer unterwegs“, bei der das Mittagsläuten jeweils einer anderen Pfarrkirche neben Verkehrsinformationen, Straßenzustandsberichten und kurzen Interviews mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport, Politik und Kultur zu den Standards gehörten, in ihren besten Tagen bis zu zwei Millionen Zuhörer. Die Sendung wurde 1999 eingestellt.

Isopp selbst war übrigens auch viele Tausende Kilometer als Autofahrerin unterwegs: „Alle meine Autos waren rot, sie werden am ehesten gesehen und sind deshalb angeblich die sichersten“, sagte sie vor zwei Jahren der „Ganzen Woche“.

Zweite Karriere als Reiseleiterin
Nach dem Ende ihrer Radiokarriere (sie moderierte unter anderem auch „Wiener Charme“, „Das Wiener Kriminalmuseum“ und „Das telephonische Wunschkonzert“) machte Rosemarie Isopp ihr Hobby zum Beruf und wurde Reiseleiterin für Individualreisende, die in kleinen Gruppen fremde Länder abseits der üblichen Touristenpfade entdecken wollten. „Reisen ist mein Leben“, sagte sie einmal. Eine der interessantesten Destinationen sei übrigens Nordkorea gewesen. Und ihre Sammlung von Elefantenfiguren aus aller Welt soll mehr als 2000 Stück umfassen.

An der Wiener Urania hielt sie außerdem Vorträge über ihre Reisen - den ersten mit dem Titel „In 30 Tagen um die Welt“ im Jahr 1971, ihren letzten am 21. September 2015 über Bulgarien. Außerdem gestaltete sie Leseabende und Advent-Soireen und moderierte verschiedene Veranstaltungen an der Urania. Isopp, der 1983 der Professoren-Titel verliehen wurde, trat aber auch als Kinderbuchautorin („Die schwarze Uhr“, „Das Püppchen Roswitha“) und Hörspielautorin hervor.

„Für mich war Arbeit immer ein Vergnügen“
„Ich hab mein Leben lang so viel gearbeitet, und das hat mir so viel Freude gemacht“, erzählte sie 2015 der „Krone“. „Für mich war die Arbeit immer ein Vergnügen.“

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