Marc Márquez jubelt

Vierfach-Crash ebnete Weg zu nächstem Titel

Motorsport
17.06.2019 06:40

Motorrad-Weltmeister Marc Marquez hat sich beim Katalonien-Grand-Prix in Montmelo bei Barcelona den Sieg im MotoGP-Rennen gesichert. Der Spanier baute mit dem vierten Saisonsieg am Sonntag die Führung in der WM-Wertung aus.  Damit ist der Weg für achten WM-Titel innerhalb von zehn Jahren frei.  An dem Spanien-Erfolg hatte aber sein Honda-Teamkollege einen riesigen Anteil.

„Ein super Tag für die Familie“, strahlte Marc Márquez. Nur 100 Minuten nachdem Bruder Alex das Rennen der Moto-2-Klasse gewonnen hatte, triumphierte Marc in der Königsklasse Moto-GP. Barcelona ist damit fest in der Hand der PS-Superbrüder. Marc profitierte aber von einem Massencrash, den ausgerechnet sein Teamkollege ausgelöst hatte.

Márquez setzte sich vor einer Linkskurve an die Spitze. Dahinter rutschte Honda-Teamkollege Jorge Lorenzo aus und riss Andrea Dovizioso, Maverick Viñales und Valentino Rossi mit. Plötzlich lagen 16 WM-Titel und 226 WM-Rennsiege nebeneinander im Kies.

„Ich hatte Glück“
„Ich hatte Glück“, wusste Márquez. Hätte er zuvor nicht überholt, es hätte auch ihn umgerissen. So aber fuhr der Spanier souverän zu seinem vierten Saisonsieg, gewann vor Yamaha-Jungstar Fabio Quartararo und Mugello-Sieger Danilo Petrucci. „Trotzdem war es nicht so einfach“, sagte der Sieger. Zu frisch waren noch seine Erinnerungen an Amerika, wo er heuer sicher in Führung liegend den Sieg noch weggeschmissen hatte.

Nur 100 Kilometer entfernt lebt Márquez in Cervera - für den 26-Jährigen also ein echtes Heimrennen. Bei dem er zuletzt aber immer Probleme gehabt hatte.

Opfer fordert Strafe
Diesmal konnte er aber auf die „Hilfe“ seines Teamkollegen bauen. „Der gehört beim nächsten Rennen strafversetzt“, ätzte der abgeräumte Viñales in Richtung Lorenzo. Rossi hingegen fauchte über das Layout der Sturz-Kurve: „Ein Supermarkt-Parkplatz.“ Márquez sah den Crash als Rennunfall: „Lorenzo hat einfach sein Vorderrad verloren.“

„Er war sehr aggressiv“
Sanfte Worte für den Teamkollegen, mit dem es früher oft Spannungen gegeben hat. „Er war sehr aggressiv“, sagte Lorenzo einmal über Márquez. Nicht ganz so diplomatisch eine andere Aussage: „Manchmal schaltet sich eben sein Gehirn ab.“ Nun aber sind die Spannungen abgekühlt, Lorenzo verhalf Márquez in Barcelona zum Heimsieg.

37 Punkte Vorsprung
Weshalb der Siebenfach-Weltmeister in der WM bereits 37 Punkte Vorsprung hat. Spaßvögel machten sich bereits die Arbeit und gestalteten im Internet ein Foto, auf dem an Marcs Honda ein Radio montiert ist. Was zeigen soll: Der Spanier kann sich nun sogar während der Fahrt Lieder anhören - und würde am Ende trotzdem noch Weltmeister.

Markus Neißl (Barcelona), Kronen Zeitung

MOTO-GP: 1. M. Márquez (Sp/Honda), 2. Quartararo (Fra/Yamaha), 3. Petrucci (It/Ducati); 7. Espargaro (Sp/KTM); 10. Zarco (Fra/KTM); 12. Oliveira (Por/KTM). - WM: 1. M. Márquez (Sp) 140, 2. Dovizioso (It) 103, 3. Rins (Sp) 101, 4. Petrucci (It) 98, 5. Rossi (It) 72; 9. Espargaro (Sp) 47.

 MOTO-2: 1. A. Márquez (Sp/Kalex), 2. Lüthi (Sz/Kalex), 3. Navarro (Sp/Sp.Up). - WM: 1. A. Márquez (Sp) 111, 2. Lüthi (Sz) 104, 3. Navarro (Sp) 89.

 MOTO-3: 1. Ramirez (Sp/Honda), 2. Canet (Sp/KTM), 3. Vietti (It/KTM). - WM: 1. Canet (Sp) 103, 2. Dalla Porta (It) 80, 3. Antonelli (It) 75.

 Nächstes Rennen am 30. Juni in Assen (Ned).

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(Bild: KMM)



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