Demo-Gewaltvorwürfe

Polizist sagt: „Ich sah, dass ich gefilmt wurde“

Wien
16.06.2019 06:01

Es war am 31. Mai: In Wien fand eine Großdemo von Klima-Aktivisten statt, es kam zu Festnahmen. Danach kursierte ein Video, das einen Polizisten dabei zeigt, wie er auf einen am Boden Liegenden einschlägt. Nun wurde der mittlerweile in den Innendienst versetzte Beamte von der Staatsanwaltschaft einvernommen.

Bei der Befragung am Freitag schilderte der 30-Jährige - er galt bisher als Musterpolizist - wie es zu dem Übergriff gekommen ist: Der Demonstrant sei davor massiv auf Kollegen losgegangen, habe sie getreten, letztlich sei sein Chef zu Sturz gekommen. Er und andere Beamte hätten versucht, die Situation unter Kontrolle zu bringen, der Mann habe weiterhin getobt, deshalb sollten ihm Handschellen angelegt werden. Was nicht gelungen sei.

„Leichte Schläge gegen die Weichteile“
„Mein Mandant“, so sein Anwalt Nikolaus Rast, „hat den Demonstranten mehrmals aufgefordert, sein aggressives Verhalten einzustellen. Erfolglos. Deshalb reagierte er so, wie im Polizei-Handbuch vorgeschrieben. Er versetzte ihm leichte Schläge gegen die Weichteile, der Mann wurde dadurch nicht ernsthaft verletzt.“ Leider sei auch nicht das ganze Video veröffentlicht worden. „Es würde ihn massiv entlasten“, sagt Rast (siehe auch Video oben).

„Wusste, dass Einsatz gefilmt wurde“
Der beschuldigte Polizist sagt auch: „Ich wusste, dass unser Einsatz von Demonstranten gefilmt wurde.“ Ihm droht ein Verfahren wegen Körperverletzung. Genauso wie seinem Kontrahenten, der bei der Demo mehrere Polizisten schwer attackiert haben soll.

Martina Prewein, Kronen Zeitung

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