Hundewelpen:

Vom Zoll beschlagnahmte Tiere sind in Quarantäne

Tirol
16.06.2019 08:00
Neun illegal transportierte, reinrassige Hundewelpen beschlagnahmte der Zoll im April bei einer Kontrolle auf der A12 bei Telfs – die „Krone“ berichtete. Seitdem befinden sich die Tiere in Quarantäne im Tierheim. Die slowakische Züchterin muss wohl für diese Kosten geradestehen – und auch der Strafrahmen ist richtig deftig.

„Es war ein Bauchgefühl“, sagt Zollfahnder Marko Florio zum Grund, warum der slowakische Transporter mit Endziel Schweiz auf dem Parkplatz bei Telfs angehalten wurde. „Die Tiere waren in Boxen gestapelt, die nicht gesichert waren. Der Zugang zu Wasser und Futter fehlte, obwohl die Fahrt wohl acht Stunden gedauert hätte. In den Boxen waren Zeitungen untergelegt, die nass geworden waren und sich schon um die Pfoten gewickelt hatten“, schildert der Zollbeamte.

Fehlende Impfungen
Weitere Mängel waren fehlende Tollwutimpfungen, falsche Altersangaben und verbotenerweise kupierte Schwänze bei zwei Rottweilern. Dazu legten die zwei Fahrzeuginsassen ein Schriftstück eines Tierarztes vor, wonach die Mutter die Schwänze der Welpen abgebissen hatte – völlig unglaubwürdig. Zugestehen muss man der Absenderin – einer Züchterin in der Slowakei –, dass das Fahrzeug ordnungsgemäß mit „Lebendtiertransport“ gekennzeichnet war.

25 Euro Kosten pro Tag
Die reinrassigen Rottweiler, Dackel, Chow Chow, Cavalier King Charles, Bichon und Pomsky sind seitdem im Tierheim Innsbruck Mentlberg in Quarantäne. Pro Tag und Tier werden dort Kosten von 25 Euro veranschlagt, hinzu kommen Aufwendungen für Tierarzt, Impfungen usw. plus behördliche Sanktionen: „Der Strafrahmen nach dem Tierseuchengesetz liegt bei bis zu 4300 Euro“, heißt es seitens des Zolls. Enorme Kosten für die slowakische Züchterin, die gleich sechs Rassen im Internet-Angebot hat und offenbar „wie am Fließband“ Welpen züchtet.

Abschreckungseffekt
Positiv: Der Aufgriff im April dürfte einen gewissen Abschreckungseffekt gehabt haben: Erst dieser Tage wurde bei Innsbruck ein neuerlicher Transport dieser Absenderin unter die Lupe genommen. „Es war dieses Mal alles in Ordnung“, heißt es von Seiten der Behörden auf Nachfrage.

Neues Frauchen gesucht
Die insgesamt neun Welpen könnten nach Abschluss der Verfahren bzw. einer Verzichtserklärung der Besitzerin zur Weitervermittlung freigegeben werden. „Zurück bekommt sie die Tiere nicht mehr“, sagt der Amtstierarzt.

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