Rekord dank EuroPride

Hunderttausende bei der Wiener Regenbogenparade

Wien
15.06.2019 19:36

Sommerhitze, Menschenmassen und viel Party: Am Samstag ist einmal mehr die Wiener Regenbogenparade über die Bühne gegangen. Der Zug war heuer rund zwei Kilometer lang. In Summe nahmen 107 Wagen und Fußgruppen an der Parade teil - so viele wie noch nie. Mit 460.000 bis 500.000 Teilnehmern und Besuchern wurde ein neuer Rekord aufgestellt.

Kurz vor dem Start hielt Ex-Bundespräsident Heinz Fischer unter viel Gejohle und Applaus eine kurze Ansprache. Dabei mahnte er Zusammenhalt ein: „Gemeinsam können wir sehr, sehr, sehr viel erreichen.“ Ebenfalls kurze Reden hielten unter anderem SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, der grüne Bundessprecher Werner Kogler, der Wiener SPÖ-Stadtrat Jürgen Czernohorszky und NEOS-Wien-Klubobmann Christoph Wiederkehr. Sie alle unterstrichen, sich für die Rechte von LGBTIQ-Menschen - also der homo-, bi-, trans- und intersexuellen Personen - einzusetzen.

EuroPride sorgt für Teilnehmerrekord
Die sommerlich heißen Temperaturen taten dem Zustrom zur Parade keinen Abbruch: Menschenmassen säumten den Ring, um mit den Teilnehmern zu feiern. Heuer gab es 107 Beiträge, also Wagen und Fußgruppen, die die Parade bildeten. Das sind laut Organisatoren um 60 Prozent mehr als im Vorjahr. Das dürfte vor allem daran liegen, dass die Parade heuer Teil der EuroPride war. Dabei handelt es sich um das größte europäische Event der LGBTIQ-Community - also der homo-, bi-, trans- und intersexuellen Personen.

Bei der Dekoration wurde teils viel Aufwand betrieben. Ebenso beim Styling: So gab es Engel, Bräute, Paare im Partnerlook, die Regenbogenfarben waren omnipräsent. Ebenfalls mit dabei waren Trommler- und Dudelsack- oder Biker-Gruppen. Wummernde Bässe, mit denen die Trucks bestückt wurden, sorgten auf der Route für Stimmung.

Zu den prominentesten Paradenteilnehmern zählte wohl Song-Contest-Siegerin Conchita Wurst im knallengen weißen Latexoutfit. Sie war mit einem eigenen Truck unterwegs. Regenbogenparaden-Stammgast Hermes Phettberg ließ sich mit einem Mercedes-Oldtimer chauffieren.

„Gewalt ist die Waffe der Schwachen“
Dass es sich bei der Parade eigentlich nicht um eine Party, sondern vielmehr um eine Demonstration für die Gleichberechtigung von LGBTIQ-Menschen handelt, darauf machten zahlreiche Schilder und Plakate aufmerksam. „Gewalt ist die Waffe der Schwachen“ oder „Kämpfe mit uns für eine transfreundliche Welt“ war zu lesen.

Die Route der Parade führte entgegen der Fahrtrichtung um den Ring, zunächst vorbei an Parlament, Heldenplatz und Staatsoper. Anschließend ging es über den Stubenring zum Schwedenplatz und auf den Franz-Josefs-Kai, schließlich vorbei an der Börse und der Universität zurück zum Rathausplatz. Google hatte die Route in seinem Kartendienst GoogleMaps sogar in Regenbogenfarben eingezeichnet.

Nach der Parade fand gegen 19 Uhr die Abschlusskundgebung am Rathausplatz statt.

Dabei sprachen auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen, EU-Justizkommissarin Vera Jourova, Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Conchita Wurst. Van der Bellen war das erste Staatsoberhaupt überhaupt, das auf einer EuroPride-Kundgebung sprach.

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