Nicht anerkannt

Etikettenschwindel: Nockberge sind kein echter Nationalpark

Kärnten
08.04.2010 18:36
Mit Prospekten, im Internet und entlang der beliebten Nockalmstraße werden die Nockberge als Nationalpark beworben. Mit einem Etikettenschwindel werden seit Jahrzehnten so Gäste in eine Region gelockt, die eigentlich nicht mehr als ein Natura-2000-Schutzgebiet ist, weil der Park nicht international anerkannt ist.

Betreibt der Nationalpark Nockberge einen Etikettenschwindel? "In sehr prominenter Gesellschaft, ja", sagt Nationalpark-Chef Dietmar Rossmann; denn für die Weltnaturschutzunion (IUCN) sind die Nockberge eine geschützte Landschaft, aber kein Nationalpark wie etwa die Hohen Tauern.

Die Nockberge werden als Nationalpark international nicht anerkannt, weil die Landschaft nicht unberührt ist, sondern von Menschenhand gestaltet wurde. Selbst in Österreich ist der Nationalpark nicht anerkannt. Daher gibt's keine Bundesförderungen und weil vor zwei Jahren sogar die Naturschutzverträge gekündigt wurden, verliert die Region jährlich 150.000 Euro.

Zwist mit Großgrundbesitzern
"Seit Jahren versuchen wir, die Nockberge zu dem zu machen, was sie eigentlich sind, nämlich ein Biosphärenpark", so Nationalpark-Referent Uwe Scheuch. Und dieser würde auch von der UNESCO international anerkannt werden und finanzielle Förderungen erhalten.

Scheuch: "Doch das Projekt scheitert an wenigen Großgrundbesitzern, die zwar das Geld haben, aber nichts einbringen wollen und damit den Kleinen schaden." In den kommenden Wochen soll es laut Rossmann wieder zu neuen Gesprächen mit den rund 400 betroffenen Grundeigentümern kommen.

von Hannes Wallner, "Kärntner Krone"

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