Die Wattens-Macherin

Diana Langes: „Ich saß bei Happel oft am Schoß!“

Fußball National
12.06.2019 17:48

Mit Wattens kehren die Tiroler Kristall-Barone Swarovski in die Fußball-Bundesliga zurück - und Präsidentin Diana Langes will dort mit ihrem ersten Tattoo an die große Ära ihres Vaters Gernot anknüpfen…

„Krone“: Diana, vor sechs Jahren haben Sie Wattens in der Regionalliga West als Präsidentin übernommen. Mit der Ansage: Ich will die Nummer eins in Tirol werden! Sie wissen, dass man über Sie gelächelt hat?
Diana Langes: Klar wusste ich das. Aber das hat mich angetrieben, stärker gemacht. Als dann in Horn der Aufstieg feststand, hatte ich ein ganz, ganz großes Ziel erreicht. Das war ein großer Moment, vielleicht sogar der allergrößte meines Lebens. Das war so eine große Freude. Weil viel, viel harte Arbeit in diesem Erfolg steckt. Nicht nur von mir, sondern von jedem in unserem Klub.

„Krone“: Jetzt geht es in die Bundesliga. Unter dem Namen „Swarovski Tirol“. Wie der Verein Ihres Vaters Gernot Langes, der mit Ernst Happel und Hansi Müller Ende der 80er für Furore sorgte. War das eine schöne Zeit?
Langes: Oh, ich habe ganz viele herrliche Erinnerungen. Auch einige traurige. Aber ich habe meinen Vater damals viel zu den Spielen begleitet, das war wunderbar. Und ich hoffe, dass es wieder so werden kann.

„Krone“: Auch Happel, der Grantler, war wunderbar?
Langes: Ich bin oft auf seinem Schoß gesessen. Er war soooo nett zu mir. Die anderen hat er dabei aber so geschimpft, dass ich gar nicht mehr wusste, wohin ich schauen soll. Damals war alles anders, vertrauter. Die anderen Klub-Präsidenten wie Austrias Joschi Walter haben meinen Vater auch einfach so oft besucht. Man ist blendend miteinander ausgekommen.

„Krone“: Ist es Ihr Ziel, an die damaligen Erfolge von Swarovski Tirol anzuknüpfen?
Langes: Die Zeiten waren anders, die Situation auch. Ich möchte es jetzt langsam angehen. In die Fußstapfen meines Vaters zu treten ist nämlich schwer. Ich gehe eher nebenher, in kleinen Schritten. Zuerst wollen wir in der Liga bleiben. Unser Aufstieg soll keine Sternschnuppe sein. Wir sind gekommen, um zu bleiben.

„Krone“: Ihr Vater freut sich über den Aufstieg?
Langes: Und wie. Ihr hättet sein Gesicht sehen sollen, als ich ihm unsere Meister-Medaille gezeigt habe. Das war die Freude pur.

„Krone“: Der Abstieg des Lokalrivalen Wacker Innsbruck geht Ihnen nahe?
Langes: Wir schauen auf uns und nicht, was Wacker macht. Schade ist halt, dass wir keine Derbys mehr haben.

„Krone“: Aber Sie müssen Ihre Heimspiele im Tivolistadion, der Heimstätte des Rivalen, austragen…
Langes: …und darüber bin ich sehr unglücklich. Wir haben 32 Auswärtsspiele. Ich hätte gern gute Stimmung im Stadion. Aber so viele Fans, um das große Innsbrucker Stadion zu füllen, haben wir noch nicht. Wir überlegen, das halbe Tivoli zu öffnen.

„Krone“: Und ein eigenes zu bauen?
Langes: Wir hoffen, dass wir schnellstmöglich wieder in Wattens sind. Es gibt Pläne für ein 6000er-Stadion - und ich kämpfe dafür. Eine Arena aus Holz, ein richtig schmuckes Ding. Aber die Umsetzung dieses Vorhabens wird nicht leicht.

„Krone“: Die Fußball-Welt ist rau, stört Sie das nicht?
Langes: Das wusste ich schon vorher. Und es taugt mir eh. Ich bin anders als die typische Präsidenten-Figur. Blond, eine Frau, lustig - und eine verrückte Nudel. Aber ich habe auch im Fußball meine Ziele - und die verfolge ich knallhart.

„Krone“: Und Ihr allererstes Tattoo, das Wattens-Logo, das Sie sich beim Aufstieg stechen lassen wollten, gibt’s schon?
Langes: Nein. Noch nicht. Ich bin immer noch beim Überlegen, wo es hinkommen soll. Vielleicht beim Handgelenk oder beim Knöchel. Sicher ist nur eines: Es kommt.

Georg Fraisl, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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