„Trendumkehr geglückt“

Ergebnisse der Mathe-Matura heuer deutlich besser!

Österreich
11.06.2019 16:14

Nach dem Desaster im Vorjahr haben die vorgenommenen Änderungen bei der Mathematik-Zentralmatura offensichtlich gefruchtet. Rund fünf Prozent der Schüler an der AHS bzw. BHS sind an der schriftlichen Reifeprüfung in dem Prestigefach gescheitert - 2018 lag die Durchfallquote noch im zweistelligen Bereich. Die neue Bildungsministerin Iris Rauskala sprach am Dienstag von einer „geglückten Trendumkehr“ (siehe Video oben).

Im Vorjahr waren in Mathe an den AHS rund 22 Prozent an den schriftlichen Klausuren gescheitert, an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) waren es 19 Prozent. Deshalb hat das Bildungsministerium die Aufgabenstellungen heuer kürzer und einfacher verständlich gemacht, zudem gab es Änderungen im Zeitablauf der Klausur und im Beurteilungsschlüssel.

„Mammutprojekt“
Rauskala bezeichnete die Zentralmatura als „Mammutprojekt“, man könne sich nicht erhoffen, dass sich die Ergebnisse von einem Jahr zum anderen sensationell verbesserten. Es sei ein Projekt das „über viele Jahre feinjustiert und verbessert werden muss, aber wir sind recht zuversichtlich, dass eine erste Trendumkehr vor allem im Bereich Mathematik geglückt ist und hoffen, dass sich das in Zukunft fortsetzt“, sagte die Bildungsministerin. Auch für den Leiter des Forums Zentralmatura, Kurt Scholz, der nach den schlechten Ergebnissen des Vorjahres Verbesserungsvorschläge erarbeitet hat, hat es sich „ein bisschen zum Positiven verändert“.

45.000 Maturanten 2019
Bei der Zentralmatura 2019 haben insgesamt rund 45.000 Kandidaten an AHS, BHS und bei der Berufsreifeprüfung teilgenommen. An den AHS hatten in Mathematik 11,2 Prozent der Maturanten ein Nicht Genügend auf die schriftliche Klausur (2018: 22,4 Prozent), nach der mündlichen Kompensationsprüfung waren es 4,8 Prozent (7,1). An den BHS schafften 15,5 Prozent der Maturanten den schriftlichen Teil nicht (2018: 18,9), nach der Kompensationsprüfung hatten noch fünf Prozent ein Nicht Genügend (2018: 5,2).

Unterschiede gab es zwischen den Schulformen. So fielen die Ergebnisse der Oberstufenrealgymnasien (ORG) schlechter als in der AHS-Langform aus: In Mathematik erreichten in der AHS-Langform 31 Prozent der Schüler ein Sehr Gut oder Gut, 3,8 Prozent sind negativ. Im ORG bekamen dagegen 19,1 Prozent die beiden besten Noten, 7,4 Prozent ein Nicht Genügend.

In Deutsch gab es für rund ein Prozent einen Fünfer
Bei der schriftlichen Klausur in Deutsch wurden 5,2 Prozent der AHS-Schüler (2018: 5,1) und 5,5 Prozent der BHS-Schüler (2018: 5,7) negativ beurteilt, nach der Kompensationsprüfung hatten noch 1,2 (AHS) bzw. 0,8 (BHS) Prozent ein Nicht Genügend (2018: 0,9 bzw. 0,7). In Englisch schafften 8,4 Prozent der AHS- und 12,1 Prozent der BHS-Maturanten den schriftlichen Teil nicht (2018: 8,0 bzw. 12,3), trotz Kompensationsprüfung waren dann noch 1,8 (AHS) bzw. 3,2 (BHS) Prozent negativ (2018: 2,0 bzw. 3,3).

Deutliche Unterschiede der Geschlechter 
Weiterhin zeigen sich deutliche Leistungsunterschiede der Geschlechter: Mädchen schneiden etwa an der AHS in Deutsch deutlich besser ab als Burschen: Während 51 Prozent der Mädchen ein Sehr Gut oder Gut erreichten, waren es bei den Burschen 41 Prozent. In Mathe bekamen dagegen nur knapp 24 Prozent der Mädchen diese beiden besten Noten, bei den Burschen dagegen knapp 34 Prozent. In Mathe waren an der AHS 5,9 Prozent der Mädchen und 3,2 Prozent der Burschen nach der Kompensationsprüfung negativ. Ähnliche Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Burschen gab es auch an den BHS.

Oberösterreich behauptet Spitzenstellung
Im Bundesländervergleich behauptet Oberösterreich seine Spitzenstellung: In Mathe haben dort 10,7 Prozent der AHS-Maturanten einen Einser und 7,1 Prozent (3 Prozent nach Kompensationsprüfung) einen Fünfer. Die meisten Fünfer in Mathe an der AHS gab es in Salzburg (7,6 Prozent nach Kompensationsprüfung) und Wien (6,5). Bei den BHS bekam Oberösterreich in Mathe (8,1 Prozent Einser) Konkurrenz von der Steiermark (8,0). Die meisten Nicht Genügend (nach Kompensationsprüfung) in Mathe an den BHS gab es in Wien (6,6 Prozent) und Tirol (6,5).

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