Die Marktöffnung in Albanien wollte auch das Tiroler Unternehmen nutzen. Der Exportchef kam ins Gespräch mit dem albanischen Mitarbeiter, der von guten Verbindungen in seine alte Heimat schwärmte. „Er hat es geschafft, dass das Unternehmen in einem Markt hineinkommt, was andere vergeblich wollten“, sagte die Verteidigerin des 49-Jährigen. Tatsächlich kam es zu zwei Geschäftsabschlüssen. Umstritten war dann, wie wichtig die Rolle das Angeklagten war. Er forderte stolze 75.000 Euro, die die Firma aber nicht zahlen wollte. Es kam binnen sechs Jahren zu drei Zivilprozessen, in denen der Albaner unterlag. Um doch noch zu Geld zu kommen, legte der 49-Jährige plötzlich eine Danksagung eines Bürgermeisters aus seiner Heimat vor. Darin wird die Vermittlerrolle überschwänglich gelobt. An der Echtheit des Briefes, den der Albaner nach Jahren auf seinem PC „gefunden“ haben will, gab es aber massive Zweifel.
Anklage wegen Betruges
Die Folge: Anklage wegen versuchten schweres Betruges. „Es ist klar, dass Sie irgendeine Leistung gebracht haben. Ich habe aber keinen Zweifel, dass die vorgelegten Unterlagen falsch sind“, betonte der Staatsanwalt. In der undatierten Kopie war der Name des albanischen Ortes falsch geschrieben. Und noch skuriller: Sogar die Schrift im Stempel des Bürgermeisters war auf Deutsch übersetzt, also offenbar ein plumper Fälschungsversuch. Für den Albaner setzte es 1800 Euro Geldstrafe.
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