Aufreger in Montreal

Vettel: „Weiß nicht, wofür ich bestraft wurde“

Formel 1
10.06.2019 07:35

Lewis Hamilton packte ihn an der Schulter, holte ihn zu sich aufs Siegerpodest. Ein Lächeln kam Sebastian Vettel trotzdem nur sehr schwer über die Bühne. Und das, obwohl er nach der Siegerehrung im „Sky“-Interview erklärte: „In gewisser Weise fühle ich mich als Sieger. Ich weiß nicht, wofür ich bestraft worden bin.“ Der Grand Prix von Kanada wird noch lange für Diskussionsstoff sorgen. Den rennentscheidenden Zweikampf zwischen Hamilton und Vettel sehen Sie im Video oben.

„Wir sind als Erster über die Ziellinie gefahren, und das mit gutem Grund. Wir hätten den Sieg verdient.“ Vettel ließ nicht nur verbal keinen Zweifel an der - seiner Meinung nach - Unrechtmäßigkeit der Fünf-Sekunden-Strafe aufkommen, die ihm den Sieg in Kanada kostete - auch aktionistisch unterstrich er seine Haltung: Noch vor der Siegerehrung vertauschte er die Positionsschilder der beiden Autos. Die Botschaft: Das Schild mit der Aufschrift „1“ gebühre ihm, Vettel, während Hamilton nur das Schild mit „2“ verdient hätte.

„Sie stehlen uns das Rennen!“
„Sie stehlen uns das Rennen“, hatte Vettel schon via Funk geschimpft. Hamilton erbte so auf kuriose Weise den 78. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere, den fünften im siebenten Saisonrennen und den dritten in Folge. Und wiederholte später auf Instagram, was er zuvor den Journalisten in die Mikrofone diktiert hatte: „Das war nicht die Art und Weise, wie ich gewinnen gewollte. Aber so ist eben Racing.“

Hamilton ist überzeugt, dass er den Sieg so und so errungen hätte. „Ich wäre vorbeigekommen“, beurteilte er das strittige Manöver zwischen ihm und Vettel. Hamilton zwang Vettel zum Fehler, der kam von der Strecke ab. Beim Zurückkommen soll er Hamilton behindert haben, entschied die FIA. Die Szene sehen Sie hier im Video:

„Weiß nicht, wofür ich bestraft wurde“
Für Vettel war die Strafe lächerlich. „Ich weiß nicht, wofür ich bestraft worden bin. Es ist kein Geheimnis, dass Gras weniger Haftung hat als Asphalt. Das ganze Team hätte den Sieg verdient gehabt. Ich glaube, es gibt wenige, die dem heute widersprechen. Aber einige halt schon.“ Hamilton sah‘s anders: „Ich musste ihn zum Fehler zwingen. Danach besagt die Regel, dass er Rücksicht nehmen muss. Ich musste zurückstecken, als ich ihn überholen wollte.“

In der WM-Wertung führt der Brite nach dem ersten Saisondrittel nun 29 Punkte vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. Vettel, der weiter seit August 2018 auf einen Rennsieg wartet, liegt als Dritter bereits 62 Zähler zurück.

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(Bild: KMM)



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