Mountainbike

Bruni triumphiert Höll mit Sensationslauf

Der dreifache Weltmeister Loic Bruni triumphierte erstmals in Leogang.

(Bild: Stefan Voitl)

Was für eine Downhill-Show im Pinzgau! Der dreifache Weltmeister Loic Bruni (Fra) holte zum Abschluss den Sieg bei den Herren und unterstrich damit seine Ambitionen auch bei der WM 2020 in Leogang zuzuschlagen. Der Finaltag des hatte schon mit einem Paukenschlag begonnen. Die Saalbacher Lokalmatadorin Valentina Höll fuhr im Endlauf der Juniorinnen wie von einem anderen Stern, distanzierte das zweitplatzierte US-Girl Anna Newkirk um fast 19 Sekunden und feierte ihren neunten Weltcupsieg beim zehnten Antreten. Die eigentliche Sensation: Mit dieser Zeit wäre Vali sogar bei den „Großen“ auf dem Podest gelandet. 

Über 25.000 Mountainbike-Begeisterte stürmten auch heuer wieder das Out of Bounds Festival in Leogang um die absoluten Topstars der Downhillszene live zu erleben. Finaler Höhepunkt war dann am Sonntagnachnmittag das Finale der Herren, in dem sich der Franzose Loic Bruni durchsetzen konnte. Der dreifache Weltmeister konnte sich mit einer Zeit von 3.16, 132 Minuten seinen ersten Leogang-Sieg holen und verwies Qualisieger Greg Minnaar (SA) und Troy Brosnan (Aus) auf die Plätze. Der Steirer David Trummer musste sich nach einem schweren Fehler mit Rang 58 zufrieden geben.Für den ersten Höhepunkt auf dem Speedster-Kurs im Bikepark Leogang hatte Sonntagvormittag eine junge Salzburgerin gesorgt.

Aus einer anderen Welt: Vali Höll dominierte am Sonntag auch das Finale der Juniorinnen und holte sich in Leogang ihren neunten Weltcupsieg.

(Bild: Stefan Voitl)

„Dieses Wochenende hat einfach alles perfekt funktioniert“, jubelte die 17-jährige Valentina Höll im Ziel. Mit einer Zeit von 3.49,363 Minuten war Saalbacherin  nochmals um eine Sekunde schneller als im Seeding Run am Samstag und lag damit beeindruckende 18,749 Sekunden vor der zweitplatzierten Anna Newkirk (US). Damit wiederholte die Pinzgauerin nicht nur ihren Vorjahressieg von Leogang sondern sicherte sich auch ihren neunten Sieg im Weltcup - beim zehnten Antreten. Zudem holte sie sich auch die Weltcupführung von Newkirk zurück.

Im Fokus: Valentina Höll stand nach ihrem Leogang-Sieg im Mittelpunkt des Medieninteresses.

(Bild: Peter Weihs/Kronenzeitung)

„Ich glaube ein Rennen ist niemals perfekt aber ich bin einfach super happy nach meinem Sturz und Platz zwei in Fort William. Da war ich schon ein wenig angepisst“, gestand die YT-Riderin. Dabei war eigentlich klar, dass sie zumindest einmal in der Saison nicht als Siegerin vom Stockerln lachen würde. „Ich ziehe es jetzt schon vier Jahre mit, dass ich einmal pro Saison Zweite werde“, erzählt die Sportgymnasiastin. „Normalerweise war es immer das erste oder zweite Saisonrennen, das ich nicht gewonnen habe. Heuer bin ich dann schon drei Rennen gefahren die ich gewonnen habe und ich dachte eigentlich, dass das Thema erledigt wäre. Dann ist mir das in Fort William passiert. Aber das passt schon“, konnte sie ihr Missgeschick von vor einer Woche gelassen sehen.

Auch heuer stürmten wieder über 25.000 Fans das Out of Bounds Festival in Leogang um live beim Mountainbike Weltcup live vor Ort zu sein.

(Bild: Peter Weihs/Kronenzeitung)

Viel Selbstvertrauen gibt der Leogang-Sieg auch im Hinblick auf die Heim-WM 2020. Da wird Vali erstmals in der Elite-Klasse, quasi bei den „Großen“, an den Start gehen. „Dort ist eine Medaille auf jeden Fall das Ziel“, machte sie dann aus ihren Ambitionen aber keinen Hehl.

Die Australierin Tracey Hannah sicherte sich den Sieg bei den Damen.

(Bild: Peter Weihs/Kronenzeitung)

„Am Samstag haben mir auch nur ein paar Zehntel auf die Drittplatzierte gefehlt. Zudem habe ich ja schon im letzten Jahr bewiesen, dass ich den Speed habe um auch bei den Großen ganz vorne mitfahren zu können.“ Das bestätigte sich dann auch beim Damen-Finale. Hölls Zeit hätte dort sensastionell zu Rang drei hinter Siegerin Tracey Hannah (Aus) und der Deutschen Nina Hoffmann gereicht. Pech hatte Leogang-Rekordsiegerin Rachel Atherton: Die stürzte bereits im obersten Abschnitt und war danach chancenlos.

Die Downhill-Rider lieferten dem Leoganger Publikum wieder eine unglaubliche Show.

(Bild: Peter Weihs/Kronenzeitung)

Im Finale der Junioren, für das sich kein Österreicher qualifizieren konnte, setzt sich der Franzose Thibault Daprela vor Kye A‘Hern (Aus) und Jamie Edmonson (Eng) durch.