Fastfood bald Pflicht?

F1-Teamchefs „lachen“ über Hamiltons Physis-Kritik

Formel 1
08.06.2019 18:37

Weltmeister Lewis Hamilton stößt mit seinen jüngsten Aussagen, Formel-1-Boliden zu fahren sei keine große physische Herausforderung mehr, bei einigen Teamchefs der Königsklasse des Motorsports auf allergrößtes Unverständnis! Die Piloten seien fitter und körperlich besser vorbereitet als jemals zuvor, betonte etwa der Tiroler Franz Tost von Toro Rosso im Vorfeld des Grands Prix von Kanada in Montreal.

Hamilton hatte zuletzt den Wunsch geäußert, dass das Rennfahren wieder anstrengender werden müsse. Die Piloten sollten sich am Ende eines Rennens wieder fühlen, wie wenn sie einen Marathon gelaufen wären, meinte der Brite am Donnerstag in Montreal mit dem Hinweis darauf, dass die Stars der Vergangenheit einst nicht einmal mehr die Kraft gehabt hätten, aus ihren Autos zu klettern.

„Man kann diese Zeit nicht mit der vor 20 oder 30 Jahren vergleichen, als Nelson Piquet oder Nigel Mansell oder wer auch immer nach einem Rennen zusammengebrochen sind“, erklärte Tost. „Die haben nie ein Fitnesscenter von innen gesehen und einige von ihnen haben geraucht, das ist die Realität.“ Nun dagegen hätten alle Fahrer Ernährungspläne und persönliche Fitnesstrainer.

Wie in allen anderen Sportarten hätten sich die Athleten auch in der Formel 1 weiterentwickelt, meinte Tost. Durch das nie da gewesene Fitnesslevel würden die Fahrer länger die Konzentration behalten können, erklärte der 63-Jährige, der seit 2000 in der Königsklasse tätig ist, seit 2006 als Toro-Rosso-Teamchef. Auch die Zahl der Unfälle sei dadurch zurückgegangen. Tost: „Ich denke, das fahrerische Level ist das höchste, das wir bisher in der Formel 1 gesehen haben.“

Hamiltons Anmerkung, dass Neulinge bei ihrem Einstieg in die Königsklasse keine großen Herausforderungen mehr zu bewältigen hätten, dürfte neben Toro-Rosso-Pilot Alexander Albon (23 Jahre) auch seinen Landsleuten George Russell (21/Williams) und Lando Norris (19/McLaren) gegolten haben. „Ich weiß nicht, warum er das jetzt sagt und nicht, als er selbst das erste Mal gefahren ist“, sagte Norris der britischen Tageszeitung „The Telegraph“.

Einen etwas sarkastischen Ansatz fand Haas-Teamchef Günther Steiner. „Wir könnten die Fahrer aus Fitnessstudios verbannen, damit sie zu Rennende müde sind - und dazu zwingen, die ganze Zeit Fastfood zu essen“, erklärte der Südtiroler, um dann ganz ernsthaft zu ergänzen: „Das Fitnesslevel ist so hoch und die Autos sind so komplex. Es wird einfach immer besser, das ist eine Evolution.“

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(Bild: KMM)



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