Polizisten am Pranger

Rechtliche Spielräume und das Dilemma mit Demos

Wien
07.06.2019 14:50

Nach einer Phase der Ruhe bei Kundgebungen tauchten in jüngster Vergangenheit wieder Dutzende Demotouristen in Wien auf, um bei geplanten Aktionen die Polizei zu provozieren. Das Dilemma: Rechtliche Spielräume werden ausgenutzt. Leidtragend ist oft auch die große Mehrheit der friedvollen Teilnehmer.

„Der Eindruck, der dabei entsteht, wirkt verheerend, bildet aber nur einen Teil der Realität ab“, so ein Beamter (im Video oben sehen sie den Talk mit Landespolizeivizepräsident Michael Lepuschitz zum Thema). Statt der Ausweispflicht nachzukommen und bei der Feststellung der Identität mitzuwirken, schöpfen die Aktivisten alle rechtlichen Schlupflöcher aus.

Keine Ausweise dabei
Laut einer Bilanz der Wiener Polizei kam es etwa bei der Demo vor einer Woche zu 94 Festnahmen. 90 kamen nach 24 Stunden in Haft völlig ungeschoren davon, weil ihre Identität nicht festgestellt werden konnte. „Sie hatten wohlweislich keinen Ausweis dabei und kein Handy“, so ein Polizeijurist.

Das Problem im aktuellen Fall: Das Verwaltungsrecht, das z. B. bei einem Sitzstreik zur Anwendung kommt, sieht keine Fingerabdrücke vor, und wenn kein Name bekannt ist, kann auch keine Anzeige erstattet werden. Um sich zu organisieren, verwendeten die Aktivisten übrigens Kinder-Walkie-Talkies.

Florian Hitz, Kronen Zeitung

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele