Streit um Rechnung

Urlauber drohte auch schon Wildpark mit Klage

Tirol
07.06.2019 08:00

Enormes Medienecho gibt es auf den Bericht der „Tiroler Krone“ über den italienischen Urlauber in Osttirol, der die Bergrettung Tirol verklagen will. Der Italiener hat aber nicht nur die Einsatzkräfte im Visier, sondern forderte in einem zweiten Anwaltsschreiben auch Geld vom Wildpark Assling, wo der Unfall passierte.

„Er hat an dem 3. September des Vorjahres, nachdem er über die Böschung gestürzt ist, den Wildpark auf eigenen Beinen und mühelos verlassen“, erinnert sich Wildparkbetreiberin Carmen Lukasser. „Wenige Tage später kam er neuerlich zu uns und forderte Geld für seinen angeblich erlittenen Schaden.“ Lukasser riet ihm, bei der Polizei eine Anzeige zu machen, um dann gegebenenfalls die Versicherung mit der Angelegenheit zu betrauen.

Enorme Forderungen
Daraufhin herrschte lange Zeit Funkstille aus Süditalien. Bis einige Monate später ein Anwaltsschreiben auf dem Schreibtisch von Lukasser lag. Die Forderungen in dem Brief hatten es in sich: Der Italiener wollte, dass der Wildpark die Einsatzkosten der Bergrettung übernimmt und ihn für den einmonatigen Krankenstand entschädigt!

„Mich hat in dem Schreiben schockiert, dass er behauptete, im Krankenhaus Lienz gewesen zu sein. Dabei bezog er sich in dem Brief auf ein Attest des Krankenhauses Innichen“, schüttelt Lukasser ungläubig den Kopf. Sie hat die Angelegenheit an ihre Versicherung weitergegeben, die sich inzwischen mit dem Italiener einigte. „Dabei handelt es sich aber keinesfalls um ein Schuldeingeständnis unsererseits“, betont Lukasser.

Tiroler Bergrettung wird nicht klein beigeben
Bei Thomas Zimmermann, dem Leiter der Bergrettungsortsstelle Lienz, stand am Donnerstag das Telefon fast nicht still. Von vielen Medien trudelten Interviewanfragen bei ihm ein. Klein beigeben wird die Bergrettung gegenüber dem Italiener jedenfalls nicht. „Sonst hätten wir ja nach vielen Einsätzen Klagsdrohungen, sobald die Rechnungen eintreffen“, befürchtet Zimmermann.

An den finanziellen Mitteln für den offenen Betrag von 663,74 Euro dürfte es freilich nicht scheitern. „Mit dem Geld, das der Italiener von der Versicherung erhalten hat, könnte er die Lienzer Bergrettung problemlos bezahlen“, meint Wildparkchefin Lukasser.

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