„Wir wollen richtig viel nach außen hin sichtbare wissenschaftliche Leistung“, gab Lehnert als Ziel vor. Um dieses zu erreichen, soll eine leistungsbezogene Finanzierung der Fachbereiche eingeführt werden. Ob denn die Uni Salzburg dafür bereit sei, lautete die Frage an Schmidinger. Die Antwort war ein betont langes, von einem Lächeln begleitetes Schweigen und dann der vielsagende Satz: „Sie wird sicher bereit werden.“
Der Unirat hatte Lehnert bestellt, um neuen Schwung in die Bildungseinrichtung zu bringen, an der laut Kritikern zuletzt Stillstand und Selbstzufriedenheit geherrscht hatte. Schmidinger hatte gleich zu Beginn gemeint, er habe schon lange gespürt, dass es Zeit sei aufzuhören. Und indirekt räumte er ein, dass an der Kritik einiges wahr ist: „Wir tun uns schwer damit, Schwerpunkte zu haben und gleichzeitig den ganz normalen Universitätsbetrieb zu führen. Ich habe nicht das Rezept dafür. Es braucht aber sicher mehr Flexibilität, als wir jetzt haben.“
Lehnert will von den aktuell drei übergreifenden Forschungsschwerpunkten die Themen Europa und Neurowissenschaften beibehalten. Statt des Konglomerats „Krebs, Allergien und Bio-Nano“ will er zwei neue Schwerpunkte, die sich zum einen mit Biomedizin und zum anderen mit Digitalisierung beschäftigen. Beim ersten Thema will er mit der Paracelsus Medizinischen Privatuni (PMU) kooperieren, beim zweitem mit dem Mozarteum: „Digitalisierung ist in der Kunst ein großes Thema.“
Lehnert lobt Motivation und will Potenzial heben
Der neue Rektor fand viele lobende Worte über seinen Vorgänger, der die Uni ab 2001 ins dritte Jahrtausend geführt hatte und bedankte sich für Motivation und Potenzial der Mitarbeiter. Kurz zuvor hatte er angekündigt, die Motivation verbessern und das Potenzial heben zu wollen – versteckte Kritik an Schmidinger? Der „revanchierte“ sich, indem er Lehnert aufrief, bei der Verteilung des Geldes nicht nur auf die Wirtschaftlichkeit der Forschung Rücksicht zu nehmen.
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