Hunderte betroffen

Gewerkschaft und Caritas wollen Job-Aktion retten

Steiermark
06.06.2019 06:00

Die Uhr tickt: Ende Juni läuft die „Aktion 20.000“, durch die ältere Langzeitarbeitslose wieder einen Job fanden, aus. Hunderte Steirer stehen so vor einer ungewissen Zukunft. Nun werden immer mehr Stimmen für ein Beibehalten der Aktion laut, etwa von der steirischen Caritas und der Gewerkschaft.

Es ist fast schon Ironie, dass jene Regierung, welche bald nach ihrer Angelobung bei der „Aktion 20.000“ - ein Prestigeprojekt der SPÖ - auf die Bremse gestiegen war, kurz vorm endgültigen Auslaufen des Programms zerbrach. 20.000 Österreicher, die älter als 50 Jahre und schon länger als ein Jahr arbeitslos sind, sollten im öffentlichen Bereich, vor allem bei Gemeinden und Vereinen, eine vom Staat bezahlte Arbeit bekommen.

Anfang 2018, als die Aktion flächendeckend ausgerollt werden sollte, drückten ÖVP und FPÖ die Stopptaste. Jene, die bereits vermittelt wurden, durften jedoch bleiben - bis Ende Juni 2019. Nun werden für die Betroffenen, alleine in der Steiermark sind es knapp 600, Lösungen gesucht.

Briefe an neue Ministerin
Zarte Hoffnungen werden in die neue Sozialministerin in der Übergangsregierung, Brigitte Zarfl, gesetzt. So wandte sich am Dienstag der steirische Caritas-Direktor Herbert Beiglböck an Zarfl: „Die Erfahrungen der letzten 17 Monate zeigen, wie wichtig diese Aktion für die Menschen ist, weil viele in ihrer persönlichen Entwicklung, im sozialen Verhalten oder in ihrer Kommunikationsfähigkeit große Fortschritte gemacht haben.“

Trotz dieser Erfolge sei allerdings klar, dass die allermeisten dieser Mitarbeiter „kaum eine Chance am ersten Arbeitsmarkt haben werden“. Die Caritas sei bereit, einen Teil der Mitarbeiter noch einige Jahre - bis zu ihrer Pension - zu übernehmen. Es brauche dafür aber finanzielle Unterstützung.

Ärger in Gemeinden
Auch Baugewerkschafter Josef Muchitsch deponierte dieser Tage den Wunsch nach einer Fortführung oder Folgemaßnahme: „Viele Gemeinden würde diese Menschen gerne weiterbeschäftigen, müssen die Dienstverhältnisse Ende Juni aber wohl beenden.“

Was den Leibnitzer Muchitsch besonders wurmt: Es soll eine Evaluierung der „Aktion 20.000“ geben, die Ergebnisse wurden bisher jedoch nicht veröffentlicht.

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