Bakterien Auslöser?

Studie: Parodontitis Risikofaktor für Alzheimer

Wissenschaft
06.06.2019 06:30

Gute Mundhygiene könnte wichtiger sein, als man allgemein annimmt, denn sie schützt möglicherweise auch vor Alzheimer. Im Zuge einer Studie haben norwegische Wissenschaftler nämlich einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündung (Parodontitis) und der degenerativen Gehirnerkrankung nachgewiesen. Demnach sind für beide Krankheiten die gleichen Bakterien verantwortlich.

Laut Angaben von Forschern der Universität Bergen können die für die Munderkrankung verantwortlichen Bakterien ins Gehirn abwandern, wo sie ein Enzym produzieren, das dort zu krankhaften Veränderungen - und in letzter Konsequenz zu Alzheimer - führen kann.

Für die Studie untersuchten die Forscher 53 Alzheimer-Patienten - mit zwei Ausnahmen wurden bei allen Probanden die Stoffwechselprodukte des Bakteriums im Gehirn nachgewiesen. Die gute Nachricht: Die schädlichen Enzyme lassen sich mithilfe eines Hemmstoffs offenbar erfolgreich blockieren.

Bis dato gibt es kein Mittel gegen Alzheimer
Die genauen Ursachen und Auslöser der Alzheimer-Erkrankung sind bis heute unbekannt. Klar scheint, dass eine gewisse genetische Veranlagung bei der Entstehung dieser Demenzform mitmischt. Zu den Risikofaktoren zählen Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen und verringerte geistige Aktivität. Trotz jahrzehntelanger Forschung konnte bisher noch kein Mittel gegen Alzheimer gefunden werden. Die zurzeit verfügbaren Medikamente können die Symptome der Krankheit lediglich lindern.

Frauen doppelt so oft betroffen wie Männer
In Österreich leben derzeit etwa 120.000 Menschen mit Demenz. Rund 30.000 Neuerkrankungen werden jährlich angenommen. Bis 2050 rechnet man mit einem Anstieg auf 230.000 Erkrankte, wobei Frauen doppelt so oft betroffen sind wie Männer.

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