15 Messerstiche

Frau flehte um Leben – „im Namen unserer Kinder“

Steiermark
05.06.2019 06:30

15-mal hatte Montagabend in Gralla bei Leibnitz in der Steiermark ein 37-jähriger Iraker auf seine Ehefrau eingestochen - doch töten, sagt er, wollte er sie nicht. Die 46-Jährige überlebte - und laut ihren Angaben nur, weil sie ihren Mann anflehte und ihm schwören musste, dass sie sagen würde, von einem Unbekannten in den Murauen überfallen worden zu sein.

Vor fünf Jahren war der Iraker als Flüchtling nach Deutschland gekommen, 2015 kamen die Frau und beiden Töchter, elf und 14 Jahre, nach. Es gab ständig Streitereien, die Eheleute trennten sich. Er blieb in Bochum, sie zog mit den Kindern in die 345 Kilometer südöstlich gelegene, bayerische Gemeinde Bad Königshofen. Dort erreichte sie vor einigen Tagen ein Anruf des Noch-Ehemannes. Er schlug einen Kroatien-Urlaub mit den Kindern vor.

Sie stimmte zögernd zu - und der Horror begann
Die 46-Jährige stimmte zögernd zu. Der dreitägige Urlaub in Zagreb war frustierend. Der Mann ging allein fort, Frau und Töchter blieben im Motel zurück. Der einzige Lichtblick war die Heimfahrt am Montag.

Kurze Zeit nach einer WC-Pause fuhr der Iraker gegen 18 Uhr in Gralla von der Autobahn ab und in der ihm völlig fremden Gegend etwa eineineinhalb Kilometer weit bis in die Murauen. Er stellte das Auto ab, ließ seine Töchter im Wagen sitzen. Unter dem Vorwand, dass er etwas finden müsste, das ein Freund versteckt hätte, ging er mit seiner Frau in den Wald. 300 Meter vom Pkw entfernt kam es zu einem Streit, der eskalierte.

Iraker stach zu, Frau bettelte um ihr Leben
Plötzlich hielt der Iraker ein Klappmesser in der Rechten und stach wie von Sinnen auf die 46-Jährige ein. 15 Messerstiche trafen den Hals, den Bauch und die Arme. Die Schwerverletzte flehte ihn an, sie „im Namen unserer Kinder“ am Leben zu lassen. Er ließ von ihr ab, stellte aber eine Bedingung. Der Polizei gegenüber müsste sie behaupten, ein Unbekannter habe sie überfallen.

„Frau saß blutüberströmt neben ihm“
Das sagte sie den Kindern, doch sie glaubten ihr nicht. „Der Mann ist hupend angerast gekommen, die Frau blutüberströmt neben ihm gesessen“, berichtet Franziska Puschnik, die das Auto zu Anrainern fahren sah, wo der Iraker um Hilfe bat.

Polizeihund entdeckte Tatwaffe
Die Polizei nahm ihn fest, die Verletzte kam ins Spital, die Töchter wurden psychologisch betreut. Bei der Suche nach der Tatwaffe wurde auch eine Drohne eingesetzt. Entdeckt wurde das Messer (Klingenlänge sechs Zentimeter) - es befand sich in einem Gebüsch - aber von einem Polizeihund.

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