Arzt und Professor

Erstmals jüdischer Bürgermeister in Griechenland

Ausland
03.06.2019 18:40

Erstmals in der Geschichte des modernen Griechenlands ist am Sonntag ein griechischer Jude zum Bürgermeister gewählt worden. Der 64-Jährige Arzt und Universitätsprofessor Moysis Elisaf wird Ioannina, die Hauptstadt der Region Epirus im Nordwesten des Landes, leiten.

Der Zentrale Rat der Jüdischen Gemeinden Griechenland (KIS) begrüßte am Montag die Wahl. „Es ist ein Meilenstein in der Geschichte der Juden in Griechenland“, hieß es unter anderem in der Erklärung. 75 Jahre nach der Deportation und Ermordung von rund 2.000 Juden von Ioannina hätten die Bürger der Stadt eine laute Nachricht gegen Fanatismus und Antisemitismus gesendet.

„Meine Mitbürger haben eine neue Seite in der Geschichte der Stadt aufgeschlagen“, erklärte Elisaf im griechischen Radio. Er ist parteilos und hatte am Sonntag knapp eine Stichwahl bei den griechischen Kommunalwahlen gewonnen.

2014 empfing Elisaf den deutschen Präsidenten
Am 25. März 1944 hatten die Nazis die Juden von Ioannina deportiert. Fast alle wurden in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ermordet. Dieses Schicksal hatten auch fast alle anderen griechischen Juden. Der damalige Bundespräsident Joachim Gauck hatte 2014 Ioannina besucht und sich für Greueltaten entschuldigt. Er war damals von Elisaf empfangen worden, der 2014 Vorsitzender der kleinen jüdischen Gemeinde von Ioannina war.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele