Mehrere Verletzte

Kreuzfahrtschiff rammt Touristenboot in Venedig

Ausland
02.06.2019 12:09

In Venedig ist es am Sonntag bei der Anlandung eines Kreuzfahrtschiffs zu einem Unfall mit einem Touristenboot gekommen. Das riesige Schiff war laut Medienberichten - womöglich wegen eines Stromausfalls - gegen ein geparktes Boot an der Anlegestelle San Basilio gestoßen. Mehrere Menschen wurden leicht verletzt.

Der Unfall ereignete sich demnach im Kanal von Giudecca im historischen Zentrum der Stadt. Bürgermeister Luigi Brugnaro bestätigte auf Twitter, dass ein Schiff die Anlegestelle gerammt habe.

Auf einem Video (siehe oben) ist zu sehen, wie das rund 275 Meter lange Kreuzfahrtschiff MSC Opera mit lautem Schiffshorn Richtung Anlegestelle fährt und Menschen an Land davonlaufen. Die Zeitung „Corriere della Sera“ berichtete, vier Menschen seien auf dem kleineren Schiff leicht verletzt worden.

Bereits 2011 war aufgrund eines technischen Defekts die Stromversorgung an Bord der MSC Opera komplett ausgefallen. Das manövrierunfähige Schiff hatte daraufhin vor der schwedischen Insel Gotland zu Reparaturarbeiten abgeschleppt werden müssen.

Regierung will Kreuzfahrtschiffe aus Venedig verbannen
Italiens Verkehrsminister Danilo Toninelli nahm den Vorfall zum Anlass, seine Forderung nach einem Fahrverbot für Kreuzfahrtschiffe im historischen Zentrum Venedigs zu erneuern. „Der Unfall heute bezeugt, dass große Schiffe nicht mehr den Giudecca-Kanal befahren sollen. Nach vielen Jahren, in denen nichts getan wurde, sind wir einer endgültigen Lösung zum Schutz der Lagune und des Tourismus nahe“, twitterte Toninelli.

Kulturerbe in Gefahr
Anrainer und Umweltschützer klagen schon lange über Schäden, die die Riesenschiffe anrichten: Sie gefährdeten das ökologische Gleichgewicht in der Lagune, beschädigten historische Gebäude und stießen Schadstoffe aus, argumentieren sie.

Auch der UNESCO sind die Kreuzfahrtschiffe schon lange ein Dorn im Auge. Die UN-Kulturschutzorganisation warnte sogar, Venedig auf die Liste der gefährdeten Kulturgüter zu setzen, wenn keine Lösung gefunden werde.

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