Jackpot für Tourismus

Bollywood in Tirol: Filme mit Millionenpublikum

Tirol
02.06.2019 15:30

Über tausend Spielfilme werden jährlich in Indien gedreht, die Budgets dafür liegen in Milliardenhöhe, die Zuschauerzahlen sind ebenso gewaltig. Nun erhielt Tirol erneut den Zuschlag für eine indische Produktion mitten in den Alpen. Für die heimische Wirtschaft, vor allem aber für den Tourismus, sei das ein Lotto-Sechser.

Rückblick: Im September des vergangenen Jahres reiste eine indische Delegation quer durch Österreich auf der Suche nach neuen Drehorten. Die „Tiroler Krone“ begleitete die Filmschaffenden auf ihrer Tour durch Innsbruck. Produzenten, Regisseure und Schauspieler zeigten sich begeistert von der heimischen Vielfalt.

Die Bergwelt Tirols entspreche in der indischen Vorstellung dem Paradies – sie stehe für Reinheit, Schönheit und Gesundheit. Abseits der Mythologie sei es aber vor allem die Professionalität der heimischen Filmteams, die kurzen Wege und die Infrastruktur, die Tirol als Drehort so spannend mache. Nirgendwo sonst seien Urbanität und wilde Natur so nah beieinander wie hier.

Bollywood-Film mit 40,2 Millionen Euro Budget
Mitte Juni beginnen nun die Dreharbeiten zur 88. indischen Produktion in Innsbruck. Der Film mit dem Titel „Saaho“ wird schon seit 2017 gedreht, hat ein Produktionsvolumen von unglaublichen 40,2 Millionen Euro.

In Tirol werden nun drei Lieder aufgenommen, die zum einen als Teil der Handlung, zum anderen als Trailer für den Bollywood-Film fungieren. Premiere des neuen Streifens ist am 15. August diesen Jahres - dann werden Nordkette, Goldenes Dachl und Co. in über 12.000 Kinos alleine in Indien zu sehen sein.

Filmwirtschaftlicher Effekt
60 indische Crew-Mitglieder reisen dafür an - „der direkte filmwirtschaftliche Effekt aller produktionsbedingten Ausgaben wird bei 1 bis 1,2 Millionen Euro liegen“, erklärt Ursula Keplinger-Forcher von der Tiroler Produktionsfirma „Creative Creatures“.

Das betreffe alle Ausgaben vor und während des Drehs, wie etwa Unterkunft und Verpflegung. Kepliner-Forcher stellt rund 20 Crew-Mitglieder, weitere 20 kommen aus Österreich.

Touristischer Effekt
Viel größere Kreise ziehe aber der touristische Effekt: Alleine im Jahr 2017 waren weltweit 80 Mio. Menschen als Filmtouristen unterwegs. Studien zeigen, dass sich vor allem Asiaten auf Spurensuche ihrer Lieblingsfilme machen.

Eine Tatsache, die der Tourismus nützt: Seit Gründung der „Cine Tirol Film Commission“ 1998, die Tirol als Filmland in der ganzen Welt - vor allem aber in Indien - bewirbt, stieg der Anteil indischer Touristen in Tirol um 1466,7 Prozent.

Plus bei den Nächtigungen
Der letzte Film „Tiger Zinda Hai“ mit Szenen aus Tirol ließ die Nächtigungen alleine im vergangenen Winter um 30 Prozent steigen, wie Karin Seiler-Lall, Direktorin des TVB in Innsbruck schildert. Während es in der Wintersaison 2017/18 8397 Nächtigungen indischer Individualtouristen gab, waren es 2018/19 bereits 10.967.

Aber auch zahlreiche Tagesgäste, etwa aus München, kommen nach Innsbruck, um auf der Nordkette oder bei Swarovski in Wattens den Spuren ihrer Filmhelden zu folgen.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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