Aus für Reiterstaffel?

Wirt will Kickls Pferde adoptieren – und verkochen

Österreich
31.05.2019 20:18

Was nach dem Abgang Herbert Kickls als Innenminister mit seinem Prestigeprojekt - der Polizei-Reiterstaffel - passiert, steht weiterhin in den Sternen. Manche Quellen berichten, das Aus sei bereits beschlossen, aus der MilAk heißt es, dass man „an dem Projekt festhält“ und es „keine anderen Weisungen“ gebe. Jetzt tritt der burgenländische Gastronom Max Stiegl auf den Plan. Der auf das kulinarische Aufbereiten von Innereien spezialisierte Wirt will den - vielleicht schon bald ehemaligen - Polizeipferden eine neue Heimat geben. Und sie eines Tages auch verkochen.

Max Stiegl ist mit seinem Gut Purbach im burgenländischen Purbach am Neusiedler See mittlerweile eine gastronomische Größe. Mit 21 Jahren erkochte er sich seinerzeit seinen ersten Michelin-Stern, um sich später auf das Verkochen von Innereien zu spezialisieren. Zudem pflegt er in seinem Lokal die Tradition des Sautanzes, wo ein Schwein noch komplett verarbeitet wird. Verschwendung ist für ihn ein No-Go, der Respekt vor dem Tier oberstes Gebot. In einem Schreiben an den derzeitigen Innenminister Eckart Ratz appelliert Stiegl nun an dessen Tierliebe, „damit die Pferde aus dem Polizeidienst entlassen werden und auf einer meiner Weiden ihr Leben wieder genießen können“, berichtet der „Standard“.

Stiegl äußert sich skeptisch, ob „der Einsatz auf Straße und Asphalt“ für die Tiere das Richtige ist. Auf seinen Weiden im Burgenland seien sie glücklich, „bis ich sie, ganz im Sinne des Prinzips der Nachhaltigkeit, in meinem Restaurant auch verwerten werde“. Pferdefleisch sei immerhin eine „traditionsreiche Zutat für gastronomische Klassiker“, argumentiert der Koch.

Reiterstaffel: „Haben keine anderen Weisungen“
Bei der Reiterstaffel will man davon freilich nichts wissen. Dort hieß es, man halte weiter an dem Projekt fest: „Wir haben keine anderen Weisungen von der Ressortleitung.“ Dass vielleicht nicht alles so rund läuft, ergab eine parlamentarische Anfragebeantwortung von Justizminister Josef Moser (ÖVP) an die SPÖ. So kam es zwischen Juni 2018 und März 2019 zu insgesamt 16 veterinärmedizinischen Vorfällen inklusive nachfolgender Trainingsunterbrechung bei den Pferden.

Darunter fielen unter anderem Rückenprobleme, vorübergehende deutliche Gewichtsabnahme, lockere Kniebänder, ein Hufabszess oder eine Sehnenentzündung. Die Tierarztrechnung und Medikation belief sich auf knapp 5000 Euro. Tierärztlich betreut wird auch ein lahmendes Pferd, das ein Geschenk des ungarischen Premiers Viktor Orban war.

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