Streit um Termin

ÖVP verärgert: Wahlkampf mit vielen Schmutzkübeln

Österreich
01.06.2019 06:00

Die politischen Berater haben Hochsaison, in allen Parteizentralen werden - meist schmutzige - Pläne und Strategien für den Wahlkampf geschmiedet. Gezielt werden Gerüchte gestreut und wird vor angeblich schon ausverhandelten Koalitionen gewarnt. Auch über den Wahltermin ist ein heftiger Streit ausgebrochen.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte betont, dass er sich einen Wahltermin Anfang September wünsche. Da sind allerdings noch Sommerferien, und schon der zuletzt fix scheinende 15. September wäre nicht mehr zu Beginn des Monats gewesen. Nun wackelt auch dieses Datum.

Wahltermin: SPÖ und FPÖ pochen auf 29. September
Denn SPÖ und FPÖ wollen mehr Zeit zum Wahlkämpfen und pochen auf einen späteren Termin, am liebsten wäre Roten und Blauen der 29. September. Das wiederum bringt die ÖVP, die so rasch wie nur irgendwie möglich wählen möchte, um ebenso rasch wieder ins Kanzleramt und in die Ministerien einzuziehen, auf die Palme.

SPÖ: Viele Genossen unzufrieden mit teuren externen Beratern
Der Wahltermin ist jedoch der harmloseste Streit zwischen den Parteien, bei denen nach dem erfolgreichen Misstrauensantrag Spindoktoren und alle verfügbaren Berater daran arbeiten, die jeweils anderen anzupatzen. Die SPÖ beschäftigt sich in dieser Debatte wieder einmal auch mit sich selbst. Schon seit geraumer Zeit gärt es hinter den Kulissen, viele Genossen sind mit den teuren externen Beratern unzufrieden.

Berater von Rendi-Wagner und Drozda kassiert monatlich 20.000 Euro
Das rote Fass zum Überlaufen bringen könnte nun das ans Tageslicht gekommene Gehalt für einen Einflüsterer von Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda. Der einstige Sprecher von Ex-Kanzler Werner Faymann erhält monatlich 20.000 Euro.

ÖVP warnt vor Rot-Blau, SPÖ vor Neuauflage ÖVP-FPÖ
Unterdessen werden von allen Seiten wilde Gerüchte gestreut. Alle meinen schon zu wissen, was nach der Wahl passiert, und warnen dementsprechend vor den Koalitionen. Die ÖVP ortet eine vorprogrammierte Zusammenarbeit von Rot und Blau, die SPÖ ihrerseits befürchtet eine Neuauflage von Türkis-Blau und für die FPÖ ist eine Koalition aus ÖVP, Grünen und NEOS ein Schreckgespenst, das sie an die Wand malt.

Gut möglich, dass sich die Wähler schon sehr bald wünschen, dass die Übergangsregierung, die aus Experten statt Politikern besteht, noch ein Weilchen weitermacht.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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