Auch Thiem betroffen

Nach 30 Jahren! Wirbel um Tabu-Schlag in Paris

Tennis
31.05.2019 17:25

30 Jahre sind vergangen und jetzt scheinen sie wiederzukommen: die Aufschläge von unten! Den berühmtesten produzierte Michael Chang, damals 17 Jahre alt, im Paris-Achtelfinale von 1989 gegen Ivan Lendl (im Video). Seitdem ist das Pariser Publikum nicht gut auf den Schlag zu sprechen. Überhaupt ist der Schlag im internationalen Tennis-Sport mittlerweile zum Tabu geworden.

Sie sind weder schön anzuschauen noch zeugen sie von großer Fairness: Gemeint sind die Aufschläge von unten à la Nick Kyrgios und Aleksander Bublik, die auch vom Pariser Publikum missbilligt wurden. Die Zuschauer pfiffen Bublik im Match gegen Dominic Thiem regelrecht aus. Doch Thiem wusste mental mit den unerwarteten Services umzugehen. Obwohl Bublik zwei Punkte aus drei solchen Aufschlägen machte. „Um ehrlich zu sein, ist es eine gute Wahl gegen Spieler wie uns, die so weit hinter der Grundlinie stehen. Das hat nichts Schlechtes an sich. Und ich war darauf vorbereitet, also war das kein Problem“, sagte Thiem.

Lendls Wut
Ivan Lendl war nicht darauf vorbereitet. Vor 30 Jahren spielte er in einem mittlerweile legendären Roland-Garros-Achtelfinale gegen den späteren Sieger Michael Chang (USA). Und der kleine Amerikaner mit taiwanischen Eltern brachte die tschechoslowakische Nummer eins der Welt mit seinen langen Grundlinienschlägen, seinen „Mondbällen“, aber vor allem mit seinem Aufschlag von unten, regelrecht aus der Fassung. So gewann Chang ein schon verloren geglaubtes Spiel 4:6, 4:6, 6:3, 6:3, 6:3. Chang hat Lendl „verrückt“ gemacht, schrieb eine französische Tennis-Seite kürzlich (unten im Tweet).

„Es hat ihn offensichtlich überrascht“, sagte der Amerikaner Chang gegenüber „CNN Sport“. „Aber ich denke, das Ganze hat ihn erschüttert, weil es nach diesem Punkt nicht nur ein physischer Kampf, sondern auch ein mentaler Kampf wurde.“

Kyrgios-Serie
Jetzt, 30 Jahre später ist es wieder so weit: Changs berühmt-berüchtigter Schlag (den er später mit Krämpfen und Müdigkeit begründet hatte) feiert ein Comeback. Nick Kyrgios überraschte schon beim Turnier von Acapulco (gegen Nadal), in Miami, später auch in Madrid und auch jetzt in Paris damit. Alejandro Fokina tat es Kyrgios in der Paris-Quali gleich. Thiems letzter Gegner Bublik (KAZ) servierte bereits eine Runde vor dem Duell mit dem Österreicher gegen den Deutschen Molleker auf diese Art. Aber: Frechheit siegt nicht immer!

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(Bild: KMM)



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