Meilenstein

Künstliche Intelligenz schlägt Mensch in „Quake“

Web
31.05.2019 10:21

Es ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung künstlicher Intelligenz: Nachdem KI-Systeme bereits die besten menschlichen Spieler in Schach und dem Brettspiel Go geschlagen haben, siegen sie jetzt auch bei Team-Spielen wie dem Multiplayer-Shooter „Quake III Arena“.

Max Jaderberg und seine Kollegen von der Google-Tochterfirma DeepMind verwendeten den Modus „Capture the flag“ („Erobere die Flagge“) des Multiplayer-Shooters „Quake III Arena“, um ihre KI zu trainieren. Bei diesem Computerspiel müssen sich zwei Teams die Flagge des jeweiligen Gegners schnappen und in die eigene Basis bringen. Dabei können sie ihre Gegner durch Laserschüsse außer Gefecht setzen, die nach kurzer Zeit über ihre eigene Basis jedoch wieder zurück ins Spiel gelangen.

Das programmierte Ziel der KI-Agenten ist es, einen möglichst hohen Punktestand zu erreichen. Die Spieler müssen mit ihren Gruppenmitgliedern zusammenarbeiten und ihre Gegner in Schach halten. Die symmetrisch angelegten Räume und Gänge sollen beiden Teams dieselben Chancen geben und werden nach dem Zufallsprinzip generiert.

„Überraschend hochintelligentes künstliches Verhalten“
Dem Multiplayer-Prinzip gemäß trainierten Jaderberg und sein Team gleich eine ganze Reihe von KI-Agenten parallel, indem diese gegeneinander spielten. Die meisten KI-Agenten entwickelten ein ähnliches Spielverhalten und vergleichbare Strategien. Diese veränderten sich im Laufe der 450.000 Trainingsspiele jedoch: Nach einigen Tausend Spielen warteten die KI-Agenten oft in der Basis des Gegners, dass die Flagge dort wiederauftaucht. Einige Zeit später folgten viele KI-Agenten eher einem Teamkameraden.

„Beim Training (…) entstand ein komplexes und überraschend hochintelligentes künstliches Verhalten“, schreiben die Forscher. Nach rund 200.000 Spielen waren die KI-Agenten demnach im Schnitt besser als die besten Menschen. Zuletzt siegten sie deutlich: Wenn zwei menschliche Spieler gegen zwei KI-Agenten antraten, eroberten letztere durchschnittlich 16 Flaggen mehr.

KI-Agenten reagierten auf das Auftauchen eines Gegners im Durchschnitt nach 258 Millisekunden, Menschen nach 559 Millisekunden. Doch selbst wenn die Forscher die Reaktionszeit der KI-Agenten verlangsamten, blieben die künstlichen den menschlichen Spielern überlegen.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele