Nach verrückter Partie

Thiem: „Ich muss mich auf allen Linien steigern“

„Ich bin nur  froh, dass ich in vier Sätzen durch bin“, strahlte Dominic Thiem nach  dem 6:3, 6:7 (6/8),  6:3, 7:5 gegen den Kasachen Alexander Bublik, „das war kein normales Tennis-Match!“ Im Kampf um den Einzug ins Paris-Achtelfinale wartet morgen Pablo Cuevas (Uru). Thiem: „Ich muss mich auf allen Linien steigern!“

Ein österreichischer Fan auf der Längsseite im Chatrier-Stadion schrie Mitte des vierten Satzes seinen Frust aus dem Leib. „Jetzt schick den Tennis-Kasperl endlich heim!“

(Bild: GEPA)

Bei seinem 50. Sieg auf Major-Ebene erlebte Thiem ein verrücktes Match. Bublik agierte völlig unkonventionell, zog sein Programm mit vollem Risiko durch. Dreimal schlug er von unten auf, dann knallte er Thiem mit dem zweiten Service ein Ass mit 210 km/h um die Ohren. Viele Stoppbälle, hopp oder drop - das setzte der Nummer vier der Welt zu. „Ich hab nie einen Rhythmus bekommen, es gab keine langen Ballwechsel“, analysierte Thiem, „doch das hat mich nicht überrascht. Weil er spielt fast immer so . . .“

Den ersten Satz hatte sich Dominic nach 25 Minuten mit 6:3 geholt, den zweiten Durchgang verlor er im Tiebreak nach einer Achterbahnfahrt mit 6:8. Nach einer 2:1-Satzführung musste Dominic noch einmal mächtig zittern. Thiem wehrte beim Stand von 3:5 zwei Satzbälle ab, drehte danach auf 7:5. „Ich hab schon mit einem fünften Set spekuliert. Umso mehr froh bin ich, dass ich in vier gewonnen hab. Es war wirklich schwierig für mich!“

(Bild: AFp)

Erleichterung bei Massu
Coach Nicolas Massu fiel nach dem Einzug in die dritte Runde ein Stein vom Herzen. „Mühsam und anstrengend für die Nerven, aber gewonnen“, sagte der Chilene.

Nun geht’s am Samstag gegen Pablo Cuevas um den Einzug ins Achtelfinale. „Das wird ein richtiges Sandplatz-Match, aber ich muss mich in Paris auf allen Linien steigern - sonst reicht es nicht zum Sieg!“

Peter Moizi aus Paris, Kronen Zeitung