Präsentation in Wien

Fußballfibeln – wenn Fans für Fans schreiben

29.05.2019 20:06

„Fans schreiben für Fans“ - unter diesem Motto erscheinen seit 2015 Fußballfibeln im Berliner Verlag Culturcon. Mit diesem subjektiven Zugang werden fernab der klassischen Vereins-Chroniken Fußballklubs unter anderen Perspektiven porträtiert. Seit kurzem umfasst diese Fibel-Bibliothek auch vier Bände mit österreichischen Klubs.

Anlässlich einer „Club 2x11“-Veranstaltung unter der Moderation von Ballesterer-Chefredakteur Jakob Rosenberger wurden die Werke in der Wiener Hauptbücherei präsentiert.

Der gebürtige Südtiroler Thomas Lanz erzählt die Geschichte Rapids exemplarisch anhand einer Saison von Spieltag zu Spieltag. Mit schlaglichtartigen Rückblicken beleuchtet er die große Historie seines Vereins. „Krone“-Reporter Clemens Zavarsky, Fan der Wiener Austria, hat sich bei seiner Fußballfibel für einen Roman entschieden. Darin unterhalten sich drei Generationen von Anhängern der Violetten über ihren Klub.

Über den Wiener Sport-Club, der in der jüngeren Vergangenheit von Misswirtschaft und internen Querelen gebeutelt wurde, schreibt Christian Bunke. Der gebürtige Deutsche ist erst 2010 nach Wien gekommen und aus Sympathie für den Hernalser Klub wurde schnell Liebe. Alexander Juraske, Vienna-Anhänger seit seiner Geburt, hat sich für sein Buch mit zehn Gleichgesinnten über die Faszination für Blau-Gelb unterhalten.

Juraske war es auch, der mit seiner Feststellung, dass das Fan-Sein „immer eine Leidensgeschichte“ sei, sowohl bei seinen Autorenkollegen als auch den Gästen bei der Talk-Runde in der Wiener Hauptbücherei Zustimmung erntete. „Dass es sich knapp nicht ausgeht, ist irgendwie etwas typisch Wienerisches“, so Juraske. Genau dieses „gewollte Leiden“ macht für Clemens Zavarsky einen Fußballfan aus.