Neuer Pop aus Graz:

Diese steirischen Bands sorgen derzeit für Furore

Steiermark
28.05.2019 20:00

Herzlich willkommen im Land des Pop. Gleich drei steirische Bands präsentieren dieser Tage neue Musik: Während Cryptic Commands mit einem Retro-Hammer die gesellschaftlichen Untiefen abklopft, poliert Grand Nights die schillernde Oberfläche der Gegenwart. Und Queen Leer veranstalten ein richtig großes Drama.

Ihr erstes Album haben sie auf Kassette veröffentlicht, das Video zur neuen Single „Drowning in Champagne“ auf VHS gedreht - ja, ein bisschen retro ist das schon, was die Grazer Band Cryptic Commands seit der Gründung vor einigen Jahren aus dem Ärmel schüttelt. Stilistisch pendelt das Quartett auf dem neuen Album „Modern Talking“ - dieses Mal ganz klassisch auf CD - zwischen wütendem Power-Punk, sarkastischem Britpop und diffusem Alternative-Rock.

Songs wie „Widspread Secret“ oder „World Apart“ beweisen, dass man den Spagat zwischen ungehobelter Wildheit und zielsicherer Produktion (Mario Zangl), zwischen räudiger Instrumentalisierung und knackiger Melodik schaffen kann - und dabei textlich auch noch in den Untiefen der Gegenwart bohren kann.

Profi-Pop mit Grand Nights
An dieser Gegenwart interessiert die Newcomer von Grand Nights vor allem deren schillernde Oberfläche. In den vergangenen Monaten hat das Grazer Trio bereits drei Singles veröffentlicht, auf denen sie famos die gegenwärtigen Must-Haves des internationalen Pop abarbeiten: Fette Beats, knallende Synthies und Refrains mit balladenhafter Grandezza - es ist alles da, womit man sich derzeit Klicks sichern kann.

Wüsste man es nicht besser, würde man raten, dass die Songs frisch aus einer schwedischen Hitfabrik kommen und den Songcontest nur um ein paar Wochen verfehlt haben, so professionell und bombastisch sind sie produziert. Es kann also durchaus sein, dass das Trio aus Graz mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Vices“, das am 1. Juni im Grazer ppc präsentiert wird, noch so richtig durch die Decke geht.

Großes Drama mit Queen Leer
Zumindest an der Decke gekratzt hat in den vergangenen Woche eine andere Band mit starker steirischer Beteiligung: Queen Leer nennt sich das Quintett, das mit dem Debütalbum „Dreams Pyre“ bereits einigen Theaterstaub aufgewirbelt hat. Denn Shakespeare und die spätromantische Lyrik scheinen stilistische Wegweiser für die fünf Jungmusiker zu sein, die sie mit der nötigen Dramatik - Bläsersätze und Chorgesang sind verpflichtend - umsetzen.

Das Quintett tritt damit in die Fußstapfen von großen Bands wie Divine Comedy, aber das warme Timbre von Sänger Stefan Slamanig und das wunderbare Gitarrenspiel von David Samitsch, die im Zentrum des Albums stehen, geben dem Ganzen einen völlig eigenständigen Flair. Und Songs wie „Why, Thisbe?“ und „The Old Mariner“ sind einfach Pop-Perlen von seltenem Glanz.

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