Schockierendes Foto

Bergsteiger marschieren an totem Kameraden vorbei

Ausland
28.05.2019 14:16

Elf Tote in zehn Tagen: Das ist die traurige Bilanz der bisherigen Klettersaison auf dem Mount Everest. Weil die Zeit drängt und Hunderte Kletterer günstige Wetterfenster zu einem Gipfelsturmversuch nützen wollen, staut es sich seit Tagen auf dem „Dach der Welt“ - und dies unter Lebensgefahr! Nun hat ein kanadischer Filmemacher den „Todesstau“ mit einer schockierenden Aufnahme abgebildet. Das schockierende Bild, das weltweit Schlagzeilen macht, zeigt eine Bergsteiger-Karawane, die neben der gefrorenen Leiche eines Kameraden vorbeimarschiert.

„Ich konnte nicht glauben, was ich dort sah. Tote in Zelten und neben dem Kletterpfad. Leute, die am Weg hinunter gestorben sind. Leute, die abtransportiert wurden und das Vorbeigehen an Leichen“, schildert Elia Saikaly seine nicht nur physisch, sondern auch emotional enorm schwierige Besteigung des Mount Everest auf Instagram. Saikaly war bereits zum dritten Mal am „Dach der Welt“ - diesmal, um eine Dokumenation über vier arabische Bergsteigerinnen zu drehen, die ihren „Traum vom Everest“ leben wollten und dies auch erfolgreich getan haben.

„Es gibt keine andere Möglichkeit, als weiter zu gehen“
Neben der Freude über den gemeinsamen Gipfelsturm muss der Kanadier aber auch sehr dramatische und verstörende Erlebnisse verarbeiten. So auch jenes Bild, das derzeit in den sozialen Medien und in den Nachrichten weltweit diskutiert wird. „Die Morgenröte hat uns den Weg zum Gipfel offenbart, gleichzeitig aber auch einen Menschen, der sein Leben verloren hatte. Hier sind wir, die alle ihren Träumen nachjagen und unter unseren Füßen eine leblose Seele. Auf 8000 Metern Seehöhe gibt es aber keine andere Möglichkeit, als einfach weiter zu gehen“, blickt Saikaly auf die surreale Situation zurück, die auch in ihm tiefe Spuren hinterließ.

Foto als Warnung an künftige Bergsteiger
Das Foto postete er aus zwei Gründen, wie der Filmemacher betont: „Künftige Bergsteiger müssen darüber informiert werden, welch ernstes Unterfangen dies hier ist. Außerdem sollte ein Diskussion darüber gestartet werden, wie die Besteigung des Everest sicherer und verantwortungsvoller gemacht werden könnte.“

Neben den Todesfällen sorgt auch der Müll, den der „Massentourismus“ auf dem Mount Everest hinterlässt, für Probleme. Im Zuge einer Säuberungsaktion konnten mehrere Tonnen Abfall eingesammelt und werden. Die in große Säcke gepackten Hinterlassenschaften und verbrauchten Sauerstoffflaschen werden nun von der nepalesischen Armee in die Hauptstadt Kathmandu transportiert, wo vieles recycelt wird.

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